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E-Rezept-App

Leyck Dieken: »Wir finden eine gute Lösung für die Apotheker«

Die Gematik soll künftig die zentrale App für das E-Rezept stellen. Das sind die jüngsten Pläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). Gematik-Chef Markus Leyck Dieken kündigte heute gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung an, dass er sich hierzu mit den Apothekern intensiv austauschen möchte.
Jennifer Evans
05.02.2020  16:02 Uhr

Seit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Referentenentwurf zum Patientendaten-Schutzgesetz (PDSG) vorgestellt hat, ist klar: Die Gematik soll künftig die zentrale App für das E-Rezept bereitstellen. Und die Web-App des Deutschen Apothekerverbands (DAV) ist ihr damit untergeordnet. Das BMG hält die Gematik als halbstaatliche Instanz für diese Aufgabe besser geeignet, weil sie neutraler ist und nicht etwaige Verbandsinteressen im Hintergrund stehen.

Doch die Entwicklung der DAV-Web-App sowie diverse Modellprojekte der Apothekerschaft zum E-Rezept waren offenbar nicht umsonst. Von den Erkenntnissen und Erfahrungen könnte die Gematik-App nun profitieren. Grundsätzlich solle die Gematik-App als »eine Art Absprungs-App« fungieren, so sehe es auch das PDSG vor. Damit meint Leyck Dieken, dass die digitale Anwendung aus seinem Hause lediglich Basisfunktionen besitzen wird. Einen Mehrwert in E-Rezept-Apps zu integrieren, ist demnach den unterschiedlichen Anbietern auf dem Markt überlassen. Im Gesetzentwurf vorgesehen ist, dass Patienten ihre digitale Verordnung nach dem Arztbesuch von der Gematik-App an andere Anbieter weiterleiten können. »Wir wollen ausdrücklich den Wettbewerb«, betonte er. Für wichtig erachtet Leyck Dieken in diesem Bereich Spezifikationen wie etwa eine Erinnerungsfunktion für die Arzneimitteleinnahme, eine Nachverfolgbarkeit von Wiederholungsverordnungen sowie eine Vorlesefunktion für den Beipackzettel, bestenfalls in verschiedenen Sprachen. Letztes sei insbesondere hinsichtlich internationaler Schnittstellen relevant. Den kommenden Gesprächen mit den Apotheken blickt der Gematik-Chef positiv entgegen: »Wir finden eine gute Lösung für die Apotheker«, ist er überzeugt.

Seit seinem Amtseintritt im Juli 2019 hat Leyck Dieken die Gematik umgekrempelt. Es gibt neue Organisations- und Kommunikationsstrukturen. Ausdruck dessen ist unter anderem der neue Markenauftritt, der »mehr als nur ein Anstrich ist«. Für die Gesellschaft bedeute er veränderte Arbeitsweisen und Hierarchien sowie eine neue Tonalität. Aber auch auf europäischem Parkett will die Gematik sich stärker einbringen und »brückenbildende Elemente in der Telematik-Infrastruktur zu anderen internationalen IT-Systemen schaffen«. Vom BMG hat die Gesellschaft zudem den Auftrag erhalten, an der europäischen E-Health-Strategie mitzuschreiben. »Wir sind in diesem Zusammenhang als koordinierende Stelle benannt«, so Leyck Dieken.

Eigenen EU-Datenraum etablieren

Weil sich der Umgang mit Gesundheitsdaten in Europa anders als in asiatischen Ländern gestaltet, ist es demnach umso wichtiger, einen eigenen EU-Datenraum zu etablieren. Diesen Aspekt voranzutreiben, hält er auch mit Blick auf die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ab Juli 2020 für zentral. Für viele Lösungen seien jedoch politische Entscheidungen vonnöten, gibt der Gematik-Chef zu. Er hofft jedoch, dass Deutschland von dem Wissen aus den nordischen Ländern hinsichtlich des Daten-Managements profitieren wird. Grundsätzlich erachtet er den Austausch von Gesundheitsinformationen nicht nur für einen Wesenskern der Gematik, sondern er hat in seinen Augen auch einen »hohen ethischen Wert«. Dadurch könne die Wissenschaft beispielsweise die Forschung von Autoimmunerkrankungen mit bislang ungeklärter Ursache enorm vorantreiben.

Bei der aktuellen Datenschutz-Debatte rund um die elektronische Patientenakte (EPA) vermisse der Gematik-Chef vor allem eine ausreichende Aufklärung der Patienten darüber, welche Sicherheit die TI bietet, wie er im Gespräch mit der PZ hervorhob. Technisch sei es nämlich möglich, zwischen einem Tag und anderthalb Jahren genau festzulegen, wie lange ein Heilberufler die Gesundheitsinformationen einsehen kann. Zudem werde zwei Jahre lang protokolliert, wer wann auf welche Dokumente zugegriffen hat. Bei Missbrauch riskiere der Arzt seine Approbation. Das sollte das Vertrauen in das System eigentlich stärken, meint er.

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