Lauterbachs ungelöste Personalfragen |
In seinem Ministerium hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach noch einige Personalfragen zu klären. / Foto: picture alliance/dpa
Professor Karl Lauterbach (SPD) ist nun seit einigen Wochen nicht mehr Pandemie-Erklärer, sondern Pandemie-Manager. Zu seinen ersten und wichtigsten Aufgaben im Ministerium gehören unter anderem die Impfstoffbeschaffung, die Verteilung der Covid-19-Therapeutika und die Erarbeitung neuer Schutzmaßnahmen. Doch auch hausintern hat Lauterbach noch einige wichtige Dinge zu klären. Denn nach einem Führungswechsel entstehen in einem Ministerium für gewöhnlich gleich mehrere Personalfragen. Gerade mit dem Wechsel von Ex-Minister Jens Spahn (CDU) zum SPD-Politiker Lauterbach entstehen viele Lücken im Organigramm des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). Schließlich wurde das Ministerium in den vergangenen beiden Legislaturperioden von CDU-Politikern geleitet – viele wichtige Positionen (Abteilungsleiter/-innen, Pressesprecher, etc.) wurden von Spahn und seinem Vorgänger Hermann Gröhe besetzt. Die dort eingestellten Expertinnen und Experten sind teils CDU-Mitglieder. Es ist schwer vorstellbar, dass Lauterbach gerade an diesen Stellen keine Änderungen vornimmt.
Die wohl bedeutendsten Positionen, die die neue Bundesregierung im BMG noch besetzen muss, sind die Beauftragten der Bundesregierung für die Themen Pflege, Drogenfragen und Patientenangelegenheiten. Spahn hatte als Pflegebeauftragten Andreas Westerfellhaus eingestellt, der auf seinem LinkedIn-profil bereits kommuniziert, dass er nicht mehr im Amt ist. Als Drogenbeauftragte war zuletzt die CSU-Politikerin Daniela Ludwig im Amt, ihre Amtszeit endete am 8. Dezember offiziell. Gleiches gilt für Professor Claudia Schmidtke (CDU), die zuletzt als Patientenbeauftragte im Amt war. In der Regel werden diese drei Posten mit Abgeordneten aus den Regierungsfraktionen besetzt. Sehr wahrscheinlich ist, dass Lauterbach hier also drei SPD-Politiker/-innen auswählt.
In der Führungsebene des BMG werden aber noch weitere wichtige Positionen neu besetzt werden müssen. Die Leitungsabteilung, zu der unter anderem die Presseabteilung, die Öffentlichkeitsarbeit, die strategische Planung und das Ministerbüro gehören, wird seit einiger Zeit von Susanne Wald geleitet, die schon vor Spahn im Ministerium Abteilungsleiterin war. Offen ist, ob Lauterbach an Wald festhält. Unklar ist auch, wie Lauterbach die Pressestelle des BMG künftig besetzen wird. Spahn hatte den ehemaligen BILD-Redakteur Hanno Kautz als Pressesprecher eingestellt. In der Regel stellen neue Minister/-innen eigene Sprecher/-innen ein. In den meisten anderen Ministerien ist dies auch schon geschehen, im BMG (noch) nicht.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.