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Vektoren
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Langzeitstudie zur Gentherapie bei Hunden gibt Anlass zu Sorge

Eigentlich schien das Vektorproblem bei Gentherapien gelöst. Mit Konstrukten, die sich von dem Adeno-assoziierten Virus (AAV) ableiteten, glaubte man, sichere Vektoren gefunden zu haben. Dieser optimistische Blick wurde nun ein weiteres Mal getrübt.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 17.11.2020  11:00 Uhr

Langzeitstudien an Hunden

Sabatino und Kollegen haben nun Langzeitstudien an neun Hunden ausgewertet. Einige der Hunde waren bis zu zehn Jahren nachbeobachtet worden. Diesen Hunden war mittels AAV-Vektor das Gen des Gerinnungsfaktors VIII übertragen worden. Positiv konnten die Autoren vermerken, dass die Hämophilie-Symptome bei den Hunden während der gesamten Dauer der Studie korrigiert wurden.

Zudem untersuchten die Autoren, ob das Vektorkonstrukt auch in die Genome der Hunde integriert wurde. Es war war aufgefallen, dass bei zwei Hunden die Faktor-VIII-Menge in ihrem Blut nach vier Jahren unerwartet anstieg und bis zum Ende der Studie das Dreifache der frühen Werte erreichte. Tatsächlich war es bei diesen zwei Hunde und bei vier weiteren Hunde zu einer klonalen Expansion der Zellen gekommen, in denen Insertionen in der Nähe von Genen nachgewiesen wurden, die beim Menschen mit Krebs in Verbindung gebracht werden. Ein Tumor hatte sich jedoch bei keinem der Hunde entwickelt.

Zudem lagen die erhöhten Faktor-VIII-Werte immer noch viel niedriger als die von gesunden Hunden und wurden daher nicht als gefährlich angesehen. Sorge bereitet, dass die Autoren den Grund für diesen Anstieg nicht genau bestimmen konnten. Solche Anstiege wurden in laufenden klinischen Studien zur AAV-Gentherapie bislang nicht beobachtet.

Beruhigend ist hingegen, dass die Autoren bei den Hunden keine Anzeichen von Leberkrebs fanden. Die genomischen Veränderungen könnten jedoch Sicherheitsbedenken darstellen, die weitere Forschung und eine langfristige Überwachung der mit AAV-Vektoren behandelten Patienten erfordern.

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