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Reinfektionen mit Coronaviren

Langzeit-Immunität ist möglich

Berichte über Reinfektionen mit SARS-CoV-2 sorgen für Verunsicherung, doch bei Coronaviren sind diese normal. Die Entwicklung eines schützenden Impfstoffs ist dennoch prinzipiell möglich. Die PZ hat beim Paul-Ehrlich-Institut nachgefragt.
AutorChristina Hohmann-Jeddi
Datum 28.08.2020  18:00 Uhr

Ansteckend trotz Impfung?

Präklinische Daten lassen aber auch vermuten, dass bei einzelnen Impfstoffkandidaten das Maximalziel nicht erreicht wird. So konnte die Vektorvakzine AZD1222 der Kooperation aus der Universität Oxford und Astra-Zeneca zwar Schäden in der Lunge von geimpften Affen vollständig verhindern, aber nicht die Freisetzung des Virus aus der Nase.

In der entsprechenden »Nature«-Publikation heißt es auch explizit, dass das primäre Ziel für die Vakzine sei, Krankheit zu vermeiden. Es sei möglich, dass die Vakzine »weder die Infektion noch die Übertragung von SARS-CoV-2 verhindern kann«. Bei anderen Vakzinekandidaten war ebenfalls eine begrenzte Replikation des Virus in den Atemwegen nachweisbar.

Gegenüber der PZ erklärte Dr. Sebastian Hoehl vom Institut für Medizinische Virologie des Universitätsklinikums Frankfurt am Main: »Im Fall der Kandidaten für eine SARS-CoV-2-Impfung wissen wir heute noch nicht, ob sowohl die Erkrankung als auch ein Ausscheiden des Erregers verhindert werden.« Die Ergebnisse werden in den kommenden Monaten erwartet.

»Für die Pandemie ist das eine ganz entscheidende Frage, von der auch die Impfstrategie abhängt – gibt es nach der Impfung neben einem Eigen- auch einen Fremdschutz?«, führte Hoehl aus. Hieraus ergibt sich die Frage: Sollte die Impfung primär bei Risikopatienten angewendet werden oder eher bei den Menschen, die mit ihnen in Kontakt kommen, zum Beispiel Pfleger und Ärzte?

Antikörper verschwinden nicht vollständig

Noch sind wichtige Fragen zur Immunität und den Impfstoffkandidaten offen. Doch sinkende Antikörpertiter sollten nicht zu große Sorgen bereiten, denn das Immunsystem verfügt auch über ein Gedächtnis und außerdem scheinen die Titer nicht auf null abzusinken. Letzteres legt eine Studie nahe, die Forscher um Tyler Ripperger von der University of Arizona in Tuscon im August auf »MedRxiv« veröffentlichten. Anhand von serologischen Untersuchungen von Genesenen konnte das Team zeigen, dass es von den in den Antikörpertests verwendeten Antigenen abhing, wie lange Antikörper nachzuweisen waren. Über die Problematik der Antigenauswahl für Antiköpertests hat die PZ vor Kurzem berichtet.

Die Forscher um Ripperger konnten dabei auch zeigen, dass die Antikörpertiter nach dem erwarteten Abfall einen stabilen Tiefpunkt erreichten, unter den sie nicht weiter absanken. Vermutlich würden die kurzlebigen Plasmazellen durch langlebigere Antikörper-sezernierende Zellen ersetzt, schreiben die Forscher. Schon bei dem ersten SARS-Erreger von 2002/2003 hätte es eine ähnliche Entwicklung gegeben: Während frühe Berichte einen raschen Verlust der Immunität nahelegten, konnten neuere Studien auch 12 bis 17 Jahre nach der SARS-Erkrankung noch Antikörper bei ehemaligen Patienten detektieren.

Und eine weitere Studie spricht für eine lang anhaltende Immunität: Forscher um Dr. Lauren Rodda von der University of Washington in Seattle hatten Covid-19-Patienten mit mildem Verlauf eine Zeit lang untersucht, um zu sehen, ob die milde Infektion eine bleibende Immunität hinterlässt. Ihre Antwort ist Ja. Sie fanden im Blut der Genesenen neben IgG-Antikörpern auch virusspezifische B- und T-Zellen, die nicht nur mindestens drei Monate überdauerten, sondern auch noch zahlenmäßig zunahmen.

Zudem konnten sie zeigen, dass die Genesenen Gedächtnis-T- und -B-Zellen gebildet hatten, die bei einem erneuten Kontakt ihre Arbeit wieder aufnahmen. Ihr Fazit und der Titel ihres Papers auf »MedRxiv«: Milde SARS-CoV-2-Infektionen hinterlassen ein funktionelles Immungedächtnis. Und eine funktionelle Immunität würde ausreichen, um der Pandemie den Schrecken zu nehmen.

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