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Reinfektionen mit Coronaviren

Langzeit-Immunität ist möglich

Berichte über Reinfektionen mit SARS-CoV-2 sorgen für Verunsicherung, doch bei Coronaviren sind diese normal. Die Entwicklung eines schützenden Impfstoffs ist dennoch prinzipiell möglich. Die PZ hat beim Paul-Ehrlich-Institut nachgefragt.
AutorChristina Hohmann-Jeddi
Datum 28.08.2020  18:00 Uhr

Neue Infektion, mildere Symptome

Noch lässt sich die Frage nicht beantworten, ob die aus einer SARS-CoV-2-Infektion resultierende Immunreaktion ausreicht, um den Organismus bei erneutem Kontakt zu schützen. Zu den Erkältungscoronaviren gibt es aber eine Studie aus dem Jahr 1990 (»Epidemiology & Infection«). Britische Forscher in Salisbury hatten 14 Freiwillige im Abstand von einem Jahr zweimal mit dem Virus HCoV-229E infiziert, um die Immunreaktion zu untersuchen und zu testen, ob die Probanden bei der zweiten absichtlichen Infektion geschützt sind.

Das waren sie nur in Teilen: Die Probanden infizierten sich erneut, aber sie gaben über einen kürzeren Zeitraum Viren ab als im Jahr zuvor. Keiner von ihnen entwickelte Symptome. Ähnliches war auch bei dem Hongkonger Reinfektionsfall beobachtet worden. Der Mann hatte bei der ersten Infektion milde, bei der zweiten Infektion keine Symptome gehabt.

Sterilisierende und funktionale Immunität

Dies zeigt, dass Immunität keine Ja-Nein-Frage ist, es gibt viele Abstufungen dazwischen. Langzeit-Immunität kann sich in ihrer Art und ihrem Ausmaß unterscheiden. Hohes Ziel der Impfstoffforschung ist es, mit einer Vakzine eine sogenannte sterilisierende Immunität zu erzielen. In den Geimpften könnte dann das Virus zwar eindringen, aber dort keine Infektion mehr auslösen – das Immunsystem würde es erkennen und eliminieren, bevor es sich vermehren kann.

Hierfür sind hauptsächlich neutralisierende Antikörper nötig, die bei Covid-19-Patienten regelmäßig gebildet werden und deren Bildung auch nach bisherigen Daten aus klinischen Studien von Impfstoffkandidaten induziert wird. Ob das für einen Schutz vor einer Infektion ausreicht, ist noch unklar und wird derzeit in großen Phase-III-Studien getestet.

Denn nicht alle Impfstoffe und auch nicht alle natürlichen Reaktionen induzieren eine sterilisierende Immunität. Häufig entsteht eine Immunantwort, die zwar nicht die Infektion verhindert, aber vor einer Erkrankung schützt. Dies wird als funktionale Immunität bezeichnet.

Schutz vor Infektion oder vor Erkrankung?

Was entsteht nach einer Impfung – eine sterilisierende oder funktionale Immunität? »Das ist tatsächlich von Erreger und Impfstoff abhängig und unterschiedlich«, sagte Professor Dr. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), auf Anfrage der Pharmazeutischen Zeitung. »Das übliche Ziel ist es, eine Infektionskrankheit oder wenigstens ihren schweren Verlauf mit Impfstoffen zu verhindern. Maximalziel der Impfstoffentwicklung ist der vollständige Schutz vor Infektion und die Verhinderung der Transmission.«

Dies berücksichtigen die Hersteller schon beim Design der Phase-III-Studien und der Auswahl des primären Studienziels. In dieser Phase der klinischen Erprobung wird die Wirksamkeit einer Vakzine häufig an mehreren Tausend oder Zehntausend Probanden getestet. Mit sieben Covid-19-Impfstoffen laufen bereits große Phase-III-Studien, in denen die Sicherheit und Wirksamkeit genau untersucht wird. »Im Fall von Covid-19-Vakzinen wäre auch ein Schutz vor Erkrankung ein Schritt nach vorn«, sagte Cichutek. »Aber wenn ein Schutz vor Infektion und Transmission hinzukommt, wäre das großartig.«

Bisherige Daten aus Phase-I/II-Studien zu Impfstoffkandidaten hätten gezeigt, dass die humorale Immunantwort und neutralisierende Antikörper angeregt werden, so Cichutek. Das mache Hoffnung auf einen effizienten Immunschutz.

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