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Brennende Schmerzen

Lästig, quälend oder alarmierend

Schmerzen sind ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Brennende Schmerzen begleiten eine Reihe von akuten und chronischen Erkrankungen und können sehr quälend sein. Auch Medikamente kommen als Auslöser infrage. Die Apotheke kann die Betroffenen unterstützend beraten.
Barbara Staufenbiel
12.03.2023  08:00 Uhr

Störendes Brennen in Hals und Blase

Halsschmerzen haben vielfältige Ursachen. In der Apotheke sind die »Red Flags« (Scharlach-Exanthem, Mononukleose, Infektionen wie Pneumonie, Bronchitis, Otitis, Sinusitis, Immunsuppression, Chemotherapie, orale Corticoidtherapie, hohes Fieber, Atemnot) zu hinterfragen und damit die Grenzen der Selbstmedikation festzustellen. Die aktualisierte S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) zu Halsschmerzen (Stand 2020) stellt klar, dass Antibiotika auch bei einer bakteriellen Infektion nicht immer indiziert sind und zurückhaltend verordnet werden sollten. Die mitunter heftige Entzündung der Rachenschleimhaut ist meistens viral bedingt und verläuft selbstlimitierend.

Die Beratung in der Apotheke sollte auf eine effektive Symptomlinderung abzielen. Die Lokalbehandlung mit Lutschtabletten (Lokalanästhetika, Ambroxol, NSAR) wirkt kurzzeitig. Bei starken Schmerzen empfiehlt die Leitlinie die orale Therapie mit Ibuprofen oder Naproxen; dabei sind Kontraindikationen zu beachten. Da sich die Entzündung vorwiegend in tieferen Gewebsschichten abspielt, sind Lokalantiseptika oder -antibiotika nicht effektiv.

Klagt eine nicht schwangere erwachsene Frau ohne anatomische oder funktionelle Besonderheiten über wiederkehrende Schmerzen beim Urinieren, spricht die S3-Leitlinie der DEGAM »Brennen beim Wasserlassen« (Stand 2018) von einer unkomplizierten Harnwegsinfektion. Als kompliziert gelten Infekte bei Schwangeren, älteren oder immunsupprimierten Menschen.

In der Apotheke sollte folgende Symptomatik hinterfragt werden: Schmerzen beim Wasserlassen, Häufigkeit der Miktionen und vaginale Beschwerden. Wird Letzteres bejaht, ist die gynäkologische Differenzialdiagnose wichtig. Klinische Studien zeigen, dass die Symptome einer unkomplizierten Infektion auch ohne antibiotische Therapie ausheilen. Schmerzmittel (Diclofenac, Ibuprofen) wirken gegen die Entzündung. Der Zucker D-Mannose ummantelt Bakterien und verhindert ihr Anhaften in der Harnblase. Phytotherapeutika, zum Beispiel mit Bärentraubenblättern (maximal einen Monat anwenden), Kapuzinerkressekraut und Meerrettichwurzel, wirken antibakteriell und diuretisch. Wärmezufuhr lindert die Schmerzen durch Entspannung der Muskulatur, ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Tee) fördert das Ausspülen der Erreger.

Bei der akuten unkomplizierten Zystitis ist laut Leitlinie die antibiotische Kurzzeittherapie mit Fosfomycin-Tromethamol, Nitrofurantoin, Nitroxolin oder Pivmecillinam indiziert. Die Therapiedauer variiert zwischen einem und sieben Tagen. Trimethoprim soll nicht als Mittel der ersten Wahl eingesetzt werden, wenn die lokale Resistenzsituation von Escherichia coli über 20Prozent liegt.

Auch viele schwangere Frauen klagen in der Apotheke über Blasenbeschwerden. Sie sind ebenso wie geriatrische oder multimorbide Patienten sowie Personen mit wiederholt auftretenden Infektionen an den Arzt zu verweisen.

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