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Nicht nur Frauensache

Kontrazeption für den Mann

Kondome: weit verbreitet und breit einsetzbar

Die bekannteste Verhütungsmethode für Männer ist das Kondom. Seine Nutzung ist sehr weit verbreitet und erfolgt vielfach auch zusätzlich zu anderen Verhütungsmaßnahmen. Kondome bestehen klassischerweise aus Latex und verhindern den Kontakt des Penis und des Ejakulats mit der Vaginalschleimhaut (Barrieremethode). Ein Kondom muss für die gesamte Dauer des Geschlechtsverkehrs getragen werden, da bereits vor der eigentlichen Ejakulation befruchtungsfähige Spermien austreten können. Daher schließt auch ein Coitus interruptus keinesfalls eine Empfängnis aus.

Als einzige Empfängnisverhütungsmethode bieten Kondome gleichzeitig einen zuverlässigen Schutz vor sexuell übertragbaren Erregern wie HIV, Chlamydien oder Treponema pallidum, dem Erreger der Syphilis. Zudem sind sie universell einsetzbar (4). Kondome sind bei korrekter Anwendung mit einem Pearl-Index (Kasten) von 2 sehr sicher. Bei nicht korrekter Anwendung kann dieser Wert jedoch auf bis zu 12 ansteigen. Daher sollten sich bereits Jugendliche mit dem Gebrauch von Kondomen vertraut machen.

Im Handel sind unzählige Ausführungen verfügbar, darunter auch latexfreie Alternativen, falls bei einem der Partner eine Allergie vorliegt. Für eine sichere Anwendung ist vor allem die Wahl der korrekten Größe wichtig (2). Zu diesem Zweck sind bei Herstellern spezielle Messsysteme verfügbar. Kondome sind Medizinprodukte der Risikoklasse IIb, die als Qualitätsmerkmal mit einem CE-Kennzeichen und einer vierstelligen Nummer gekennzeichnet sind.

Bei der Beratung in der Apotheke können noch Hinweise zur Lagerung mitgegeben werden: Kondome nicht der Sonne aussetzen, nicht an warmen Orten wie der Hosentasche aufbewahren und nicht nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums verwenden, da das Material brüchig werden kann. Vor der Verwendung ist darauf zu achten, dass die Verpackung unbeschädigt ist.

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