Klimakrise bedroht zunehmend unsere Gesundheit |
In vielen Ländern der Welt verschärfen Dürren die ohnehin prekäre Ernährungslage. / Foto: Getty Images/Bartosz Hadyniak
«Die Klimakrise bringt uns um»: Angesichts des siebten Jahresberichts des «Lancet Countdown on Health and Climate Change» findet UN-Generalsekretär António Guterres klare Worte. Die Krise untergrabe nicht nur die Gesundheit unseres Planeten, sondern auch die Gesundheit der Menschen auf der ganzen Welt: «Durch giftige Luftverschmutzung, immer weniger Ernährungssicherheit, höhere Risiken für den Ausbruch von Infektionskrankheiten, extreme Hitze, Dürre, Überschwemmungen und vieles mehr.»
Tatsächlich zeichnet der seit 2015 erscheinende Bericht ein düsteres Bild der gesundheitlichen Folgen des Klimawandels, die durch die anhaltende Abhängigkeit von fossilen Energieträgern weiter verschärft würden. Eine unmittelbare Gefahr sieht der aktuelle Bericht, der von 99 Fachleuten aus 51 Institutionen und UN-Organisationen erstellt wurde, bei der globalen Ernährungssicherheit: Einer Analyse von 103 Ländern zufolge, nehmen Tage mit extremer Hitze aufgrund des Klimawandels an Häufigkeit und Intensität zu.
Als Folge daraus habe dort die Zahl der Menschen, die von einer mäßigen bis schweren Ernährungsunsicherheit betroffen sind, 2020 um 98 Millionen Menschen höher gelegen als im Schnitt der Jahre von 1981 bis 2010. Im Zeitraum 2012 bis 2021 sei die jährlich von extremer Dürre betroffene weltweite Landfläche zudem durchschnittlich um 29 Prozent größer gewesen als von 1951 bis 1960.
Vor allem für vulnerable Bevölkerungsgruppen würden nahrhafte Lebensmittel künftig nur noch eingeschränkt verfügbar und zugänglich sein, prognostiziert Umweltökonomin Elizabeth Robinson von der London School of Economics in einer Mitteilung: «Dies ist besonders besorgniserregend, wenn man bedenkt, dass sich die globalen Lebensmittelversorgungsketten in diesem Jahr erneut als äußerst schockanfällig erwiesen haben, was sich in rapide steigenden Lebensmittelpreisen und einer entsprechenden Zunahme der Ernährungsunsicherheit niederschlägt.»
Extreme Hitze stelle jedoch auch eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit dar, indem sie etwa Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen verschlimmere, negative Auswirkungen auf Schwangerschaften habe und zu Hitzschlag, verschlechtertem Schlafverhalten und schlechter psychischer Gesundheit führe. Darüber hinaus schränke sie die Arbeits- und Bewegungsfähigkeit der Menschen ein, so der Bericht.