Klimakrise bedroht zunehmend unsere Gesundheit |
Insgesamt sei die Zahl hitzebedingter Todesfälle im Zeitraum von 2017 bis 2021 im Vergleich zu den Jahren 2000 bis 2004 um 68 Prozent gestiegen. Und schließlich fördere der Klimawandel die Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Malaria und Dengue.
«Unser diesjähriger Bericht zeigt, dass wir an einem kritischen Punkt angelangt sind», fasst Marina Romanello, Leiterin des Reports und Forscherin am University College London zusammen. Insbesondere die andauernde Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verschlimmere die beobachteten Befunde, wobei weder Regierungen noch Unternehmen ihre Versprechen einlösten. 2019 hätten beispielsweise 69 der 86 im Bericht betrachteten Regierungen fossile Energieträger effektiv mit einem Nettogesamtbetrag von 400 Milliarden US-Dollar subventioniert. In 31 dieser Länder hätten diese Subventionen mehr als 10 Prozent der nationalen Gesundheitsausgaben ausgemacht.
Der Report sieht indes auch Hoffnungsschimmer: Die Erzeugung erneuerbarer Energien sei zwar noch unzureichend, habe 2020 aber ein Rekordniveau erreicht. Parallel seien die Investitionen in Stromerzeugungsmethoden mit kohlenstofffreien Quellen gestiegen. Insgesamt sei es noch nicht zu spät, die Auswirkungen der Klimakrise auf die globale Gesundheit abzudämpfen. Nötig seien hierfür ein rascher Umstieg auf saubere Energieträger, eine Verbesserung der Luftqualität und Verminderung der Feinstaubbelastung, ein beschleunigter Übergang zu einer ausgewogenen und verstärkt pflanzlichen Ernährung und eine stärkere Begrünung von Städten.
Noch sei Zeit, diese Zukunft zu verwirklichen, wenn jetzt gehandelt werde – eine Forderung, der sich auch Mediziner Eckart von Hirschhausen in einem Kommentar anschließt: «Der Countdown läuft. Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde. Und das Teuerste, das wir gerade tun können, ist: Nichts!»