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Pharmaindustrie

Kleine Schritte in die grüne Zukunft

In fast allen Bereichen der Arzneimittelproduktion hat Nachhaltigkeit inzwischen Priorität. Doch bei allem Engagement ist die Umsetzung schwierig. Welche Aspekte hat die Pharmabranche bereits in Angriff genommen und wo könnte sie noch mehr tun?
AutorKontaktJennifer Evans
AutorKontaktMelanie Höhn
Datum 04.02.2024  08:00 Uhr

Energiefresser Kühlkette

Mit innovativen Lieferketten befasst sich Stefan Lutzmayer vom Informa¬tionsdienstleister IQVIA in seinem Whitepaper »Pharma’s Frozen Assets«. In der Analyse wird deutlich, dass die Pharmaindustrie im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika sich dringend mit kühlkettenpflichtigen Arzneimitteln auseinandersetzen muss, wenn sie nachhaltiger werden möchte.

Zwischen 2017 und 2022 ist der Markt temperaturempfindlicher Medikamente laut Lutzmayer mit 13 Prozent mehr als doppelt so schnell angewachsen wie der Gesamtmarkt mit 6 Prozent. Im selben Zeitraum sei der Umsatzanteil jener Arzneimittel am Markt, die vom Hersteller über Großhandel und Apotheke bis hin zum Patienten ohne Unterbrechung gekühlt sein müssen, von 26 auf 35 Prozent geklettert, Impfstoffe inbegriffen. Die deutschen Apotheken haben laut ABDA-Zahlen im vergangenen Jahr im GKV-Bereich mehr als 19 Millionen kühlpflichtige und knapp 12 Millionen kühlkettenpflichtige Arzneimittel abgegeben. Zu den gängigsten kühl- und kühlkettenpflichtigen Medikamenten zählen neben Impfstoffen auch einige Biologika und Insuline.

Weil Kühlketten so energieintensiv sind, erhöhen sie schnell den CO₂-Fußabdruck. Lastwagen müssten Kühlaggregate transportieren, um permanent die vorgeschriebenen Temperaturen einzuhalten, und produzierten dabei global gesehen acht Tonnen CO₂ pro Jahr, so Lutzmayer. Die Verringerung dieses Fußabdrucks werde entscheidend dafür sein, um sich einer Netto-Null-Emission zu nähern.

Lutzmayer plädiert dafür, Kühlketten zu optimieren oder sie gänzlich zu vermeiden. Gelingen könnte dies laut Whitepaper durch effizientere Logistiklösungen, umweltfreundlichere Brennstoffe oder generell mithilfe neuer Formulierungen von Arzneimitteln, die bei Umgebungstemperatur stabil oder länger haltbar sind. Insbesondere in einkommensschwachen Ländern wie im Gebiet der Subsahara sei es wichtig, die Produktionsstätten räumlich so nah wie möglich anzusiedeln – auch um den Zugang für die Menschen vor Ort zu erleichtern. Nach wie vor landeten zu viele Präparate wegen Unterbrechung der Kühlketten im Müll, kritisiert der Experte.

Auch recyclebare aktive Kühlbehälter könnten die CO₂-Emissionen erheblich senken. Dank ihres großen Innenvolumens gelinge es, darin Produkte effizienter zu transportieren als in passiven Behältern. Einige der aktiven Lösungen auf dem Markt passten sich außerdem besser den Frachträumen in Flugzeugen an. Weniger Verpackungsmaterial spart also auch Transportfläche. Ein Pharmakonzern konnte Lutzmayers Angaben zufolge auf diese Weise sogar die Gesamtzahl seiner Fahrzeuge reduzieren.

Für die Pharmaindustrie werde kein Weg daran vorbeiführen, extrem eng mit Logistikunternehmen zu kooperieren, wenn sie ihre Klima- und Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen, resümiert Lutzmayer.

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