Kleine Schritte in die grüne Zukunft |
Ein wichtiges Kriterium für die Blister-Produktion des rheinland-pfälzischen Sondermaschinenbauers MicuraPharm sei »Made in Germany«, sagte Wolfgang Breger, Director Business Development, gegenüber der PZ: »Ob ich etwas 6000 Kilometer über den Erdball transportieren muss oder ob wir die Teile hier in Deutschland produzieren, ist aus unserer Sicht ein großer Unterschied.«
Für seine Blister hat sich das Unternehmen für recyclefähiges PET entschieden und bietet auf Wunsch auch eine Rücknahme an. »Wir verzichten bei unserem Blister auf eine Gitterstruktur, das heißt: die einzelnen Becher tragen sich selbst«, so Breger. In Zukunft wolle die Firma alles bis auf die PET-Rohfolie selbst in Klein-Winternheim produzieren. Zudem arbeite das Unternehmen mit einem Start-up -zusammen, das ein komplett nachhaltiges Holzprodukt anstatt der Kunststofffolie anbietet. »Das ist aber wesentlich teurer und das will niemand bezahlen«, so Breger.
Zudem seien die Zulassungskriterien für verschreibungspflichtige Arzneimittel sehr streng. »Ich glaube, das kann man hinbekommen, aber in der Realität ist die Bereitschaft eher gering, pro Wochenblister 1 Euro mehr zu bezahlen. Das kommerzielle und finanzielle Denken muss sich ändern, es ist also ein politisches Thema. Letztlich unterliegen wir dem Preiskampf«, erklärte er.
Für das Pharmaunternehmen Pfizer gehören »smartere Verpackungen« zu einem Hauptthema. Ziel sei es, so den ökologischen Fußabdruck während des gesamten Lebenszyklus zu reduzieren, auch in Zusammenarbeit mit Partnern über die Lieferkette hinweg, sagte eine Sprecherin auf PZ-Anfrage.
Zu diesem Zweck setze Pfizer funktionale Verpackungsmaterialien, -designs und -systeme ein, die die Auswirkungen auf die Umwelt minimieren, Vorteile für Patienten bieten sowie Kosten senken sollen. Zentrale Aspekte seien beispielsweise die Nutzung nachwachsender Frischfasermaterialien, etwa bei karton- oder papierbasierten Faltschachteln und Beipackzetteln. »Zudem arbeiten wir an der absoluten Minimierung nicht recyclebarer Materialmengen«, so die Sprecherin weiter. »Darüber hinaus unterstützen wir die Initiative der Branche bezüglich E-Labeling. Diese hat zum Ziel, Beipackzettel-Informationen statt in Papierform über QR-Codes auf den Packungen zur Verfügung zu stellen.«