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Klare Indikationen für den Hormonersatz

Lange Zeit hatte die Hormonersatztherapie in den Wechseljahren einen schlechten Ruf. Zurzeit erlebt sie ein Revival: Insbesondere bioidentischen Hormonen werden zahlreiche Vorteile für die Gesundheit zugeschrieben. Was kann die HRT – und was nicht?
Clara Wildenrath
25.05.2023  11:00 Uhr

Hormonfreie Alternativen

Für Frauen, die eine Hormontherapie ablehnen oder wenn diese für sie aufgrund von Kontraindikationen nicht infrage kommt, können pflanzliche Arzneimittel eine Alternative sein. Allerdings ist der Nutzen der meisten Phytotherapeutika in Studien nur unzureichend nachgewiesen.

Am besten ist die Datenlage zum Einsatz der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) bei Hitzewallungen und anderen Wechseljahrsbeschwerden. In einer kleineren Studie war ein Cimicifuga-Präparat ebenso wirksam wie eine niedrig dosierte HRT. In einem Cochrane-Review fand sich zwar eine Tendenz zur Wirksamkeit, aber keine Signifikanz. Die Leitlinie spricht deshalb eine »Kann«-Empfehlung aus.

Einen »möglichen Nutzen« attestiert sie aufgrund der Studienlage auch Phytoestrogenen wie Genistein (30 bis 60 mg/Tag), Isoflavonen (> 30 mg/Tag), Rotklee-Extrakten und Rhapontik-Rhabarber (Rheum rhaponticum). Frauen, die bereits an Brustkrebs erkrankt waren, sollten sie wegen ihrer Wirkung auf die Estrogenrezeptoren jedoch nicht einnehmen. Cimicifuga-Arzneimittel scheinen der aktuellen Datenlage zufolge dagegen auchfür diese Patientinnen sicher zu sein.Gleiches gilt für Johanniskraut (300 mg/Tag) und die kognitive Verhaltenstherapie, die in klinischen Studien ebenfalls die Frequenz von Hitzewallungen reduzierten.

Fazit

Der Vorteil der bioidentischen Hormone liegt im Wesentlichen in der transdermalen Anwendung von Estradiol. Sie umgeht den First-Pass-Effekt und reduziert dadurch im Vergleich zur oralen Gabe das thromboembolische Risiko. Die Leitlinienautoren empfehlen daher, transdermale Applikationsformen zu bevorzugen. Die Evidenz für Nutzen und Risiken der HRT stammt jedoch fast ausschließlich aus der Behandlung mit oralen synthetischen Hormonen. Hinweise, dass sich bioidentisches Progesteron möglicherweise weniger nachteilig auf das Herz-Kreislauf- und Brustkrebsrisiko auswirkt als ältere synthetische Gestagene, sind bislang nicht ausreichend durch randomisierte Studien belegt.

Egal, ob bioidentisch oder nicht: Für eine Hormontherapie in den Wechseljahren gibt es klare Indikationen – im Vordergrund der systemischen Behandlung steht die Reduktion belastender Hitzewallungen. Bei der gemeinsamen Entscheidungsfindung sollten Arzt und Patientin sorgfältig die individuellen Risiken und den erhofften Nutzen gegeneinander abwägen.

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