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Klare Indikationen für den Hormonersatz

Lange Zeit hatte die Hormonersatztherapie in den Wechseljahren einen schlechten Ruf. Zurzeit erlebt sie ein Revival: Insbesondere bioidentischen Hormonen werden zahlreiche Vorteile für die Gesundheit zugeschrieben. Was kann die HRT – und was nicht?
Clara Wildenrath
25.05.2023  11:00 Uhr

Demenz und Depressionen: Effekt unklar

Ähnlich wie die Herzinfarktrate steigt nach der Menopause auch die Rate an Demenzerkrankungen bei Frauen deutlich an. Auch hierfür wird der sinkende Estrogenspiegel mitverantwortlich gemacht. Ob sich durch eine Hormonsubstitution das Demenzrisiko beeinflussen lässt, ist ebenfalls unklar.

Daten aus der WHI-Studie legen nahe, dass es bei Beginn einer HRT nach dem 65. Lebensjahr sogar steigt. In elf großen Kohortenstudien ließ sich dagegen kein Zusammenhang nachweisen – unabhängig von Dauer und Startzeitpunkt der HRT. Lediglich in einer retrospektiven Studie fand sich ein signifikant reduziertes Demenzrisiko für Frauen, die Hormone bekommen hatten.

Viele Frauen belasten in den Wechseljahren nicht nur Hitzewallungen und Nachtschweiß, sondern auch Antriebsmangel, Niedergeschlagenheit und depressive Episoden. Eine Hormontherapie kann psychische Symptome unter Umständen lindern. Es gibt Hinweise auf eine antidepressive Wirkung der HRT – allerdings ist die Datenlage spärlich und nicht eindeutig. Nach Ansicht der Leitlinienautoren kann sie zur Behandlung von Stimmungsschwankungen (off Label) erwogen werden, wenn ein zeitlicher Zusammenhang mit der Menopause besteht. Eine kleinere randomisierte Studie belegt darüber hinaus, dass eine zwölfmonatige HRT mit transdermalem Estradiol und mikronisiertem Progesteron auch zur Prävention depressiver Symptome beitragen kann.

Lässt die Libido aufgrund des sinkenden Hormonspiegels nach, kann eine HRT (off Label) ebenfalls helfen. Manchmal reicht die klassische Kombination von Estrogen und Gestagen jedoch nicht aus, um das sexuelle Verlangen wieder zu wecken.

Wenn die Patientin sehr unter ihrer Unlust leidet und andere Ursachen wie etwa Beziehungsprobleme ausschließt, besteht die Möglichkeit einer Off-Label-Testosterontherapie. Da transdermale Präparate in adäquater Dosierung in Deutschland nicht zur Verfügung stehen, kann der Arzt dafür eine Magistralrezeptur aus der Apotheke anfordern. Für sinnvoll hält die Leitliniengruppe beispielsweise mikronisiertes Testosteron in einer Liposomengrundlage in einer Konzentration von 3 mg pro Hub im Dosierspender. Dabei sollte der Arzt regelmäßig überprüfen, dass der Testosteronspiegel im weiblichen Normbereich bleibt und keine klinischen Zeichen einer »Vermännlichung« auftreten (etwa Veränderungen der Stimme oder der Behaarung).

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