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Benignes Prostatasyndrom

Kernpunkte der neuen Leitlinie

In der neuen Fassung der deutschen Leitlinie zum benignen Prostatasyndrom werden erstmals Diagnostik und Therapie zusammengefasst. Die praxisorientierten Empfehlungen können auch für die Beratung in der Apotheke nützlich sein.
AutorKontaktSilke Kerscher-Hack
Datum 26.10.2023  18:00 Uhr

Phytotherapie auf Wunsch

Bei leichten Prostatabeschwerden werden in der Selbstmedikation vor allem Phytosterol-haltige Phytotherapeutika eingesetzt. Versucht werden können beispielsweise Kürbissamen (Cucurbita pepo), die die Blasenmuskulatur stärken und die Beschwerden lindern sollen. Die enthaltenen Delta-7-Sterole inhibieren in der Prostata die Dihydrotestosteronn-(DHT-)Bindung an androgene Rezeptoren sowie die 5α-Reduktase oder die Aromatase – beides Enzyme, die für die Umwandlung von Testosteron in das biologisch weitaus wirksamere DHT wichtig sind. Die Wirkung der gut verträglichen Kürbissamen ist jedoch – wenn überhaupt – nur schwach. Zu beachten ist, dass unter Einnahme von Kürbiskernen der PSA-Wert abnimmt, sodass möglicherweise ein Prostatakarzinom nicht rechtzeitig erkannt werden kann (7).

Die Früchte der Sägezahnpalme (Sabal serrulata, Serenoa repens) sowie Zubereitungen aus Brennnesselwurzeln (Urtica dioica) werden zur Linderung von Miktionsstörungen bei BPH eingesetzt. Sie wirken ebenfalls über eine Hemmung der 5α-Reduktase, der Aromatase sowie der DHT-Bindung an androgene Rezeptoren. Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden, Blutdruckerhöhung und– in Einzelfällen– allergische Reaktionen sowie ein intraoperatives Floppy-Iris-Syndrom. Brennnesselwurzeln sind dagegen gut verträglich (8).

Pollenextrakte (Secale cereale) und die Rinde des afrikanischen Pflaumenbaums (Pygeum africanum) weisen zusätzlich zu den Phytosterolen weitere Inhaltsstoffe mit Wirkung auf die Prostata auf. Die hydrophilen Stoffe der Roggenpollen haben eine antiphlogistische Wirkung, durch die das periurethrale Gewebe abschwillt. Bei einer Allergie sind sie allerdings ungeeignet. Der Pflaumenbaum enthält antiinflammatorisch wirkende Triterpene und Fettsäure-Derivate, die das Prostatawachstum verhindern sollen (9).

Die DGU kommt aufgrund der widersprüchlichen Ergebnisse und der fraglichen Überlegenheit gegenüber Placebo und chemischen Substanzen zu dem Schluss, dass die Therapie mit Phytotherapeutika nicht allgemein zu empfehlen ist, auch wenn darunter weniger Nebenwirkungen auftreten als unter synthetischen Wirkstoffen. Für Patienten mit leichten bis mittelschweren Beschwerden, die synthetische Medikamente ablehnen, können sie allerdings eine Option sein. Ungeeignet sind Phytopharmaka bei obstruktiven Beschwerden, da sie das Prostatavolumen sowie die Blasenauslassobstruktion nicht beeinflussen.

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