Kernpunkte der neuen Leitlinie |
Bleiben nach der Basisdiagnostik Fragen unbeantwortet oder konnte der Arzt Differenzialdiagnosen nicht sicher ausschließen, sind weitere Maßnahmen möglich. Soll beispielsweise der Therapieerfolg überwacht oder die Beschwerden bei Nykturie und/oder überwiegenden Blasenspeichersymptomen überprüft werden, können Blasentagebücher, die über mindestens drei Tage geführt werden, hilfreich sein. In diesem dokumentiert der Patient unter anderem für jede Tagesstunde die Trink- und Urinmenge.
Bei speziellen Fragestellungen ist laut Leitlinie eine Reihe weiterer nicht-invasiver sowie bildgebender Verfahren angezeigt.
Eine exakte Diagnostik ist Voraussetzung für die Wahl der geeigneten Therapie. / Foto: Adobe Stock/RFBSIP
Primäre Therapieziele sind die schnelle Reduktion der Beschwerden sowie die Verbesserung der Lebensqualität. Bei geringem Leidensdruck oder wenn Verhaltensänderungen zur Linderung der Symptomatik ausreichen, sind therapeutische Interventionen nicht nötig. Unter Berücksichtigung der Risikofaktoren kann der Arzt dem Patienten das kontrollierte Zuwarten (watchful waiting) empfehlen.
In dieser Zeit sollten die Symptomatik kontinuierlich überwacht und die übrigen Medikamente wie Diuretika angepasst werden. Zudem kann das Apothekenteam dem Patienten verschiedene Verhaltensweisen empfehlen, mit denen sich die Beschwerden lindern lassen:
Ungeeignet ist diese Strategie bei Vorliegen von mehreren oder stark erhöhten Progressionsrisiken, bei Komplikationen oder einer klinisch relevanten Obstruktion.