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Todesfall in Österreich

Keine Hinweise auf Kausalzusammenhang mit Astra-Zeneca-Impfung

In Österreich wurde die Verimpfung einer Charge des Covid-19-Impfstoffs aufgrund eines Todesfalls ausgesetzt. Eine Krankenschwester starb infolge von Gerinnungsstörungen, eine Kollegin erlitt eine Lungenembolie. Es gibt keine Hinweise auf einen kausalen Zusammenhang.
Christina Hohmann-Jeddi
08.03.2021  15:00 Uhr

Das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) bestätigt, dass ihm zwei Meldungen in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung aus derselben Charge (ABV 5300) des Astra-Zeneca-Impfstoffs vorlägen: Im Landesklinikum Zwettl starb eine Frau im Alter von 49 Jahren infolge schwerer Gerinnungsstörungen. Eine weitere Frau im Alter von 35 Jahren, die eine Lungenembolie entwickelte, sei auf dem Weg der Besserung, heißt es auf der Website des BASG. Medienberichten zufolge, hatte die Verstorbene zehn Tage vor der Aufnahme auf die Intensivstation die erste Dosis des Covid-19-Impfstoffs in Niederösterreich erhalten.

»Aktuell gibt es noch keinen Hinweis auf einen kausalen Zusammenhang mit der Impfung«, heißt es in der Mitteilung weiter. Aufgrund der bekannten klinischen Daten sei ein kausaler Zusammenhang nicht herstellbar, »da insbesondere thrombotische Ereignisse nicht zu den bekannten oder typischen Nebenwirkungen des betreffenden Impfstoffes zählen«. In den klinischen Daten zeigten sich auch laut aktuellen Kenntnissen im Vergleich zu Placebo keine dahingehend besorgniserregenden Daten oder Signale. »Auch in der sofort veranlassten internationalen Analyse der Nebenwirkungsmeldungen zeigt sich bisher keine Häufungen ähnlicher Fallberichte«, schreibt das Amt.

Derzeit liefen alle notwendigen Untersuchungen auf Hochtouren, um einen möglichen kausalen Zusammenhang vollständig ausschließen zu können. Sicherheitshalber würden die Restbestände der betroffenen Impfstoff-Charge nicht mehr ausgegeben und nicht mehr verimpft. Erste Ergebnisse dieser Untersuchungen seien frühestens in 10 bis 14 Tagen zu erwarten.

Laut dem aktuellen Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) zu den Corona-Impfstoffen vom vergangenen Donnerstag ist der Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca ebenso gut wie die Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna. Allerdings würden für den Vektorimpfstoff mehr Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet als für die beiden mRNA-Impfstoffe. Das weise aber nicht automatisch auf eine stärkere Reaktogenität hin, sondern könnte auch Zeichen eines Nocebo-Effekts sein.

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