Kein Schulgeld mehr für PTA-Ausbildung |
Obwohl die einheitliche Abschaffung des Schulgeldes längst beschlossene Sache ist, gestaltet sich die Umsetzung auch Jahre später noch als Flickenteppich. / Foto: Adobe Stock/Gerhard Seybert
Betroffen davon sind etwa ein Drittel der Auszubildenden, die eine private Gesundheitsfachschule besuchen. Für jene 940 angehende Gesundheitsberufler übernimmt nun das rheinland-pfälzische Sozialministerium das Schulgeld von pauschal 400 Euro im Monat. Die Regelung gelte von Juli an, das Vorhaben sei im Koalitionsvertrag verankert, kündigte Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) am gestrigen Mittwochnachmittag in Mainz an. »Dafür stehen im Haushalt dieses Jahr 2,2 Millionen Euro zur Verfügung. 4,5 Millionen Euro sind es im Jahr 2023.« Die übrigen zwei Drittel würden bereits kostenlos an Krankenhäusern ausgebildet und bekämen zum Teil eine Ausbildungsvergütung.
Schweitzer rechnet durch den Wegfall des Schulgeldes mit rund 10 Prozent mehr Auszubildenden – was auch notwendig sei, um die Lücke beim Fachkräftebedarf annähernd füllen zu können. Betroffen sind Berufe wie Physio- und Ergotherapeuten, Podologen und Logopäden sowie medizinisch-technische (MTA) und pharmazeutisch-technische Assistentinnen (PTA) sowie Masseure. »Sie werden gebraucht und es ist geradezu absurd, dass wir im medizinischen Bereich in Deutschland immer noch eine Hürde aufgebaut haben, wo wir doch alle Türen aufreißen müssten«, so Schweitzer. Das Thema sei aber erkannt, auch die anderen Bundesländer hätten bereits Lösungen gefunden oder seien dabei.
Der nächste Schritt müsse eine Ausbildungsvergütung sein. Allerdings könne das Land das Schulgeld nur vorübergehend übernehmen, notwendig sei ein Gesamtkonzept des Bundes, so der SPD-Politiker. Dies sei im Koalitionsvertrag der Ampel-Bundesregierung zwar thematisiert, aber der Zeitpunkt der Umsetzung noch nicht klar. Die Privatschulen bildeten vor allem für den ambulanten Bereich aus und könnten nicht alle an Krankenhäuser angegliedert werden, die bei der Ausbildung vor allem den eigenen Bedarf im Blick hätten, sagte der Geschäftsführer des Landesverbands Deutscher Privatschulen, Falk Raschke.