Importeure sehen sich gut vorbereitet |
Ev Tebroke |
06.02.2019 17:40 Uhr |
Durch neue Sicherheitsvorgaben zum Fälschungsschutz soll es künftig schwerer sein, im Rahmen des Imports illegale Medikamente in die Lieferkette einzuschleusen. / Foto: Kohlpharma
Die schlechten Nachrichten über vermeintliche Probleme zum Start von Securpharm am 9. Februar lösen bei den Arzneimittel-Importeuren Befremden aus. Um die Vorgaben aus der EU-Fälschungsrichtlinie und der EU-Kommission zu erfüllen, seien Millionen an Euro, Zeit und Know-how der Spezialisten investiert worden. Der VAD appelliert daher an alle Beteiligten, »alles daran zu setzen, dass der zusätzliche Schutz der legalen Lieferkette pünktlich und reibungslos starten kann«.
Die Importeure ihrerseits sehen sich nach Jahren der gemeinsamen Entwicklung und der Testung »vorbereitet und startklar«. Jedoch betonen sie ihre Doppelrolle im künftigen Schutzsystem, das in Deutschland unter dem Namen Securpharm firmiert, und ihre Abhängigkeit von einer korrekten Dateneingabe der Hersteller.
Die in Deutschland ansässigen Importeure, die im Rahmen des länderübergreifenden Parallelhandels ihre Importware von pharmazeutischen Großhändlern in den jeweiligen EU-Ländern beziehen, sind nicht an Securpharm angeschlossen, sondern an den sogenannten EU-Hub. Bei der Kontrolle und Ausbuchung der bezogenen EU-Importmedikamente sowie der anschließenden Einbuchung der für die deutsche Vertriebskette umetikettierten Ware seien sie darauf angewiesen, dass die Hersteller ihre Datensätze vollständig und korrekt gemeldet haben, betonte der VAD.
Am 9. Februar startet hierzulande die Initiative Securpharm. Mit dem Projekt setzt Deutschland die EU-Fälschungsschutzrichtlinie um. Ab dem Stichtag dürfen pharmazeutische Unternehmen nur noch verschreibungspflichtige Arzneimittel für den Verkauf oder Vertrieb freigeben, wenn diese folgende zwei Sicherheitsmerkmale tragen: ein individuelles Erkennungsmerkmal im Data Matrix Code und einen Erstöffnungsschutz. Bevor die Medikamente an Patienten abgegeben werden dürfen, müssen die Packungen per Computer-Abfrage (Securpharm-System) auf ihre Echtheit überprüft werden. Zuletzt war vermehrt Kritik laut geworden, dass die Abfrage noch nicht fehlerfrei funktioniere. So hätten etwa einige Hersteller die entsprechenden Packungsdaten noch nicht im System hinterlegt.