Impfungen in Apotheken: »Die Akzeptanz ist super« |
Cornelia Dölger |
15.03.2023 14:00 Uhr |
Michael Beckmann aus Dortmund begann als erster Apotheker in Westfalen-Lippe mit den Grippeschutzimpfungen. Bei dem Ortstermin waren auch der AVWL-Vorstandsvorsitzende Thomas Rochell (2.v.r.) sowie der der AOK-Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann dabei. / Foto: AVWL
Und die sind eindeutig positiv, wie in dem vom AVWL geführten Wortlautinterview mit Beckmann zu lesen ist. Nach den Impfsaisons 2021 und 2022 zieht Beckmann darin eine überaus zuversichtliche Bilanz. So sei er überzeugt, »dass wir das Ziel erreichen können, die Impfquote in der Bevölkerung deutlich zu erhöhen«. Zudem brächten die Impfungen einen großen Imagegewinn für die Apotheken vor Ort im Allgemeinen, aber auch für den eigenen Betrieb im Besonderen mit sich. Beckmann betonte: »Aus pharmazeutischer Sicht ist das Impfen also ein voller Erfolg.«
Inzwischen gehören Grippeschutzimpfungen in Apotheken zur Regelversorgung. Als Beckmann vor fast zwei Jahren mit dem Impfen begann, war dies grundsätzlich nur im Zuge von Modellprojekten in einzelnen Regionen möglich. Beckmann startete seine Impfaktionen kurz nachdem die AOK NordWest und der AVWL den Vertrag für ein Modellprojekt unterzeichnet hatten: Im September 2021 impfte er in seiner Dortmunder Apotheke eine Patientin gegen Grippe.
»Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist super«, sagte Beckmann jetzt dem AVWL. Es kämen viele Patienten, die sich bisher noch gar nicht hätten gegen Grippe impfen lassen und die auch keinen festen Hausarzt hätten, berichtete der Apotheker. »Sie sind begeistert, wie einfach das Impfen bei uns ist. Wir haben sehr, sehr viele positive Rückmeldungen von den Kunden.«
Aus betriebswirtschaftlicher Perspektive sei das Impfen in der Apotheke aber noch verbesserungsbedürftig. »Bislang steht der bürokratische Aufwand in keinem rechten Verhältnis zur Vergütung«, so Beckmann. Die Prozesse müssten weiter verschlankt werden; bislang nehme die Dateneingabe für Dokumentation, Rezeptbedruckung und Meldung ans Robert-Koch-Institut noch zu viel Zeit in Anspruch, auch wenn die Softwarehersteller bereits nachgebessert hätten.