Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

6. Nationale Impfkonferenz
-
Impfstrategien und Forschung

Grippe, Masern, Ebola - diese hochansteckenden Krankheiten machen nicht an Grenzen halt. Wie den Gefahren durch Impfen begegnet werden kann, ist am Donnerstag Thema einer Konferenz von Medizinern und Forschern in Hamburg.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 23.05.2019  11:38 Uhr

In Vorträgen und Workshops geht es unter anderem um die Bedeutung einer Impfpflicht, die Verhinderung des Imports von Krankheiten und auch um den Schutz gefährdeter Berufsgruppen wie Ärzte, Krankenschwestern und Lehrer.

Als Gastgeber der zweitägigen 6. Nationalen Impfkonferenz wollen sich Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) und ihr schleswig-holsteinischer Kollege Heiner Garg (FDP) auf einer Pressekonferenz (10.00 Uhr) äußern. Beide Politiker haben bereits deutlich gemacht, dass sie die Initiative von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine Impfpflicht gegen Masern unterstützen.

Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geplante Impfpflicht gegen Masern wird von Fachleuten nicht vorbehaltlos unterstützt. Der Chef der Impfprävention beim Robert-Koch-Institut, Ole Wichmann, hat sich dagegen skeptisch zu dem Vorhaben geäußert. Der Deutsche Ethikrat forderte im April eine differenziertere Debatte über Maßnahmen zur Erhöhung von Impfquoten.

 »Es gibt gute Gründe dafür und dagegen«, sagte Wichmann am Rande der Impfkonferenz in Hamburg. »Bei Hypothesen muss man aufpassen, was man damit macht.« Mit seiner Masern-Impfquote stehe Deutschland im internationalen Vergleich gar nicht so schlecht da. Nach Angaben der Hamburger Gesundheitsbehörde waren im Jahr 2017 deutschlandweit 97 Prozent der Schulanfänger einmal gegen Masern geimpft. Die zweite Impfung hatten 93 Prozent der Kinder. Frankreich oder Italien hätten trotz Impfpflicht niedrigere Quoten, sagte Wichmann.

Der Leiter der Ständigen Impfkommission beim Robert-Koch-Institut, Thomas Mertens, forderte eine wissenschaftliche Begleitung der Impfpflicht. »Alle Institutionen müssen sehen, welche positiven und unter Umständen negativen Auswirkungen die Impfpflicht haben wird.«

Auch gegen Ebola ist ein Impfstoff entwickelt worden, der bereits erfolgreich im Kongo an Kontaktpersonen von Ebolaerkrankten getestet wurde. Eine vorläufige Auswertung  des Einsatzes der noch nicht zugelassenen Ebola-Vakzine rVSV-ZEBOV-GP  hat im Frühjahr diesen Jahres eine hohe Schutzwirkung des Impfstoffs gezeigt. 

Mehr von Avoxa