Hydroxychloroquin erneut ohne Vorteil |
Vom »Game Changer« zum Rohrkrepierer: In einer weiteren Studie zeigte Hydroxychloroquin keinen Nutzen bei Covid-19-Patienten. / Foto: Getty Images/amlanmathur
In die multizentrische, randomisierte Open-Label-Studie warden insgesamt 667 hospitalisierte Patienten eingeschlossen, von denen 504 eine laborbestätigte SARS-CoV-2-Infektion hatten. Die Probanden hatten milde bis moderate Covid-19-Symptome und brauchten entweder keine oder eine relativ geringe Sauerstoffzufuhr.
Im Rahmen der Studie erhielten alle Teilnehmer die derzeitige Standardbehandlung. Ein Drittel der Probanden erhielt keine zusätzliche Therapie, ein Drittel zusätzlich zweimal täglich 400 mg Hydroxychloroquin und ein Drittel zusätzlich das Malaria- und Rheumamittel in gleicher Dosis plus Azithromycin einmal täglich 500 mg über sieben Tage. 15 Tage nach Therapiebeginn wurde der Symptomscore verglichen. Dabei gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den drei Studienarmen. Es gab auch keinen Unterschied bei der Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung oder der Sterblichkeit. Es starben sechs Patienten der Kontrollgruppe, sieben unter Hydroxychloroquin allein und fünf unter der Kombi mit Azithromycin.
Hydroxychloroquin mit oder ohne Azithromycin hatte also keinen Einfluss auf die Erkrankung. Dagegen traten in diesen Gruppen typische Nebenwirkungen wie eine QT-Zeit-Verlängerung oder erhöhte Leberwerte häufiger auf als unter der alleinigen Standardbehandlung.
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