Höhere Sicherheit dank geschlossener Schleife |
Den Auftrag der Station mit dem Medikationsplan für die nächsten 24 Stunden prüft erst ein Apotheker hinsichtlich Dosierungen, Wechselwirkungen und Auswahl der Arzneimittel, bevor er direkt auf digitalem Weg die Apotheke erreicht. Hier kümmern sich PTA um das Abpacken der Medikamente in Reinraum-Laboren und unter hohen Hygienestandards.
Kernstück ist der Dispensierautomat. Die Schnelldreher werden als Schüttware in Hunderten von Kanistern eingesetzt. Handelsübliche Ware kann mit einer Maschine ausgepackt und in die Behälter gegeben werden. Das pharmazeutische Personal kann aber auch Tabletten teilen und vor dem finalen Kommissionieren über eine extra Schublade hinzufügen. Dafür scannt eine Fachkraft vorher die Packung, welche von der Software auf ihre Richtigkeit überprüft wird. Die geteilte Tablette legt die PTA an eine von der Software definierten Stelle im Tray. Dann kommt die Schublade in den Automaten und der Vorgang wird gestartet.
Allein für das UKB werden so täglich rund 2500 Peroralia portionsweise und patientenindividuell abgepackt. Aufgedruckt auf die Blistertütchen in Schläuchen sind alle wichtigen Daten wie Klinik-Standort, Station, Patientenname, Datum, Wirkstoff und Dosis. Es gibt sogar einen QR-Code, über den sich der Patient auf seinem Smartphone den Beipackzettel anzeigen lassen kann.
Die Tütchen mit den abgepackten Medikamenten werden automatisch und im Zweifel auch noch einmal manuell von Fachpersonal kontrolliert. / Foto: UKB/Raphael Mueller
Bevor die Tütchen die Krankenhausapotheke verlassen, laufen die Streifen durch ein Kontrollgerät. Dort werden sie fotografiert. Eine Software überprüft mittels einer hinterlegten Datenbank anhand von Form, Farbe und Beschriftung jeder einzelnen Tablette, Kapsel oder Dragee und dem aufgedruckten Kontroll-Strichcode, ob die enthaltenen Medikamente mit den verordneten übereinstimmen. Findet der Computer eine Abweichung, wird dies sofort vom pharmazeutischen Personal überprüft und gegebenenfalls korrigiert. »Sorgfalt steht auch hier an erster Stelle, Mensch und Computer ergänzen sich«, betont die Zentralapotheke.