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Selbstmedikation
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Hilfe bei Verstopfung

Bei Verstopfung ist die Apotheke für die Betroffenen häufig die erste Anlaufstelle. Zur Behandlung bietet das OTC-Sortiment etliche Präparate. Worauf bei der Auswahl zu achten ist.
AutorKontaktMaria Pues
Datum 09.12.2025  18:00 Uhr

Mittel der ersten Wahl

Insbesondere bei Patienten mit bestimmten Grunderkrankungen und/oder Pharmakotherapien sowie bei Patienten mit eingeschränkter Beweglichkeit/Mobilität – etwa bei Bettlägerigkeit oder Gehbehinderung/Rollstuhl – kommen Maßnahmen wie eine erhöhte Ballaststoff-Zufuhr und Trinkmengen sowie mehr Bewegung häufig an ihre Grenzen oder können krankheitsbedingt nicht umgesetzt werden. Dann können Laxanzien zum Einsatz kommen. Als Mittel der ersten Wahl nennt die Leitlinie Macrogole (etwa Movicol®), Natriumpicosulfat (etwa Laxoberal®) und Bisacodyl (etwa Dulcolax®).

Macrogole stehen als elektrolytfreie und elektrolythaltige Präparate zur Auswahl. Bei der Anwendung als Laxans sind beide gleich wirksam, der Zusatz von Elektrolyten ist daher nicht erforderlich. Die elektrolytfreie Variante schmecke zudem weniger schlecht, so die Leitlinie. Macrogole binden Wasser im Darm und werden selbst nicht abgebaut. Sie erhöhen so das Stuhlvolumen und die Stuhlfrequenz; Bauchschmerzen und Blähungen treten praktisch nicht auf. Anwender sollten jedoch wissen, dass die Wirkung erst nach 24 bis 48 Stunden eintritt.

Natriumpicosulfat und Bisacodyl wirken antiresorptiv und hydragog sowie stimulierend auf die Darmperistaltik. In Studien erwiesen sie sich auch effektiv bei Patienten, die auf Macrogole nicht angesprochen haben. Allerdings kann es aufgrund der Anregung der Darmmotilität zu krampfartigen Beschwerden kommen. Die Wirkung von Natriumpicosulfat und Bisacodyl tritt bei peroraler Anwendung nach sechs bis zwölf Stunden ein. Sie können daher für einen morgendlichen Stuhlgang am Abend zuvor eingenommen werden.

Keine Gewöhnungseffekte

Für die drei genannten Laxanzien gilt: Sie können auch während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Und: Auch bei dauerhaftem bestimmungsgemäßem Gebrauch wurden keine Gewöhnungseffekte oder Elektrolytverschiebungen beobachtet.

Mitunter wird jedoch eine rasche Defäkation gewünscht. Dann eignen sich Bisacodyl-Zäpfchen. Anders als bei oralen Darreichungsformen tritt bei ihnen die Wirkung nach circa 20 Minuten (in Einzelfällen nach 45 Minuten) ein. Rasch wirksam sind außerdem Zäpfchen, die Kohlendioxid freisetzen (etwa Lecicarbon®). Auch Glycerol (etwa Glycilax®) oder Sorbitol (etwa Microlax®) können dann eingesetzt werden.

Nicht angewendet werden dürfen Laxanzien unter anderem bei Verdacht auf einen Darmverschluss sowie bei starken, akuten Bauchschmerzen mit und ohne Fieber oder weiteren Beschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen. Hier besteht unter anderem der Verdacht auf eine akute Appendizitis. Sie sind – ebenso wie Patienten mit entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder einem Verdacht darauf – an einen Arzt zu verweisen.

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