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Umweltbelastung

Herz und Kreislauf im Klimastress

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Krankheitsspektrum stark verändert. Nicht übertragbare Erkrankungen dominieren die weltweite Krankheitslast. Eine verschmutzte Umwelt und ein sich änderndes Klima lassen die Zahl vor allem kardiovaskulärer Erkrankungen in die Höhe schnellen.
AutorKontaktHannelore Gießen
Datum 30.07.2023  08:00 Uhr

»In einigen Jahren werden Klima- und Umweltfaktoren klassische Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen in ihrer Bedeutung ablösen«, erklärt Professor Dr. Thomas Münzel von der Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz im Gespräch mit der Pharmazeutischen Zeitung (PZ). Umweltmediziner gehen davon aus, dass zwei Drittel der chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten auf die Summe aller Umwelteinflüsse zurückzuführen sind. Dazu zählen Luftverschmutzung ebenso wie Stress durch Lärm, Licht oder Hitze.

Extreme Temperaturen, mehr Todesfälle

Die letzten Jahre haben es gezeigt: Hitzewellen werden häufiger und intensiver. Jährlich sterben weltweit etwa 5 Millionen Menschen an den Folgen von extremen Temperaturen. Insbesondere Menschen, die bereits an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, sind betroffen. Bei extremer Hitze oder Kälte sterben sie häufiger als bei gemäßigten Temperaturen. Dies stellte eine Forschergruppe der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston fest (1). Die Wissenschaftler untersuchten kardiovaskuläre Ereignisse in weltweit erhobenen Daten zwischen 1979 und 2019. Das Ergebnis: Etwa jeder Hundertste kardiovaskuläre Todesfall wird offenbar durch extreme Temperaturen verursacht, bei Herzinsuffizienz sogar noch mehr, wie Dr. Haitham Khraishah von der University of Maryland School of Medicine in einer Mitteilung der American Heart Association betonte.

Hitzebedingte Todesfälle passieren am häufigsten bei Patienten mit respiratorischen oder kardiovaskulären Erkrankungen, während zerebrovaskuläre Komplikationen seltener auftreten. Krankenhauseinweisungen und Notfalleinsätze bei Hitze erfolgen meist aufgrund von Lungen- und Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus, Exsikkose und Hitzschlag (2, 3).

Auch Kälte kann die Anzahl kardiovaskulär bedingter Todesfälle erhöhen. Eine Studie der Universität Oslo unter der Leitung von Professor Stefan Agewall ergab, dass kalte Temperaturen ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen darstellen (4). Insbesondere Patienten mit verengten Herzkranzgefäßen sind gefährdet. Ein Temperaturabfall um 10 °C von 5 °C auf –5 °C korrelierte mit einem durchschnittlich 20 Prozent höheren Risiko, an einer kardiovaskulären Herzerkrankung zu sterben.

Insgesamt sterben sogar rund zehnmal so viele Menschen an Kälteeinbrüchen wie an Hitzeperioden. Eine kürzlich publizierte Studie zeigte, dass innerhalb von Europa vor allem Menschen in den östlichen Ländern durch außergewöhnliche Kälte gefährdet sind (5).

Extreme Temperaturen belasten das Herz-Kreislauf-System auf vielfältige Weise. Sie begünstigen nicht nur die Bildung von bodennahem Ozon, sondern auch Flächenbrände und Sandstürme. Durch diese Extremereignisse wird mehr Feinstaub freigesetzt, was das kardiovaskuläre Risiko weiter erhöht.

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