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Beratung

Halsschmerzen immer hinterfragen

Eine Erkältung beginnt oft mit Halsschmerzen. Doch den Schmerzen können auch ganz andere Ursachen zugrunde liegen. Bahnt sich eine schwere Infektion an, macht die Schilddrüse Probleme, bestehen Schluckstörungen oder Atemnot? Oder handelt es sich um eine Arzneimittelnebenwirkung? Nachfragen lohnt sich.
AutorKontaktBarbara Staufenbiel
Datum 17.03.2022  11:00 Uhr

Seltene Ursache: Bakterien

Akute, bakteriell verursachte Halsschmerzen sind deutlich seltener und überwiegend durch β-hämolysierende Streptokokken bedingt. Bei Kindern und Jugendlichen (Alter bis 15 Jahre) kann auf Antibiotika verzichtet werden, wenn ein negatives Schnelltestergebnis für Gruppe-A-Streptokokken vorliegt und die Red Flags beachtet werden.

Sind Antibiotika indiziert, wird leitliniengerecht in diesem Alter Penicillin V 0,05 bis 0,1 Million IE/kg Körpergewicht (KG)/Tag, verteilt auf drei Einzeldosen, peroral über fünf bis sieben Tage eingesetzt. Bei Penicillin-Unverträglichkeit ist Clarithromycin 15 mg/kg KG/Tag, verteilt auf zwei Einzeldosen, peroral für fünf Tage vorzuziehen. Da Messlöffel zu ungenau sind, empfiehlt sich bei kleinen Patienten die Dosierung mittels Dosierspritze. Das Antibiotikum sollte vorzugsweise bei aufrechter Körperhaltung in die Wangentasche appliziert werden. So werden eine Aspiration und die Berührung mit Geschmacksknospen der Zunge vermieden. Bei fehlender Akzeptanz des Rabattvertragsarzneimittels können pharmazeutische Bedenken angemeldet werden.

Die antibiotische Therapie für Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene soll laut Leitlinie mit Penicillin V dreimal täglich 0,8 bis 1,0 Million I.E. für fünf bis sieben Tage oder Clarithromycin zweimal täglich 250 bis 500 mg für fünf Tage erfolgen. Bei Patienten in Gemeinschaftseinrichtungen (Schule, Kindergarten, Pflegeeinrichtungen) kann die Penicillindosis auf zwei anstatt drei Einzelgaben verteilt werden; dann beträgt der Einnahmeabstand zwölf Stunden. Bessern sich die Beschwerden nach drei bis vier Tagen nicht deutlich, ist der Arzt erneut aufzusuchen. Zusätzlich ist leitliniengerecht die Linderung der Symptome mit Lokalanästhetika und NSAR, lokal oder systemisch, sinnvoll.

An schwere Infektionen denken

Leiden die Patienten an andauernden oder heftigen Begleitsymptomen wie hohem Fieber, eitrigem Auswurf oder Atemnot, sollte das Apothekenteam dringend zum Arztbesuch raten. Der Arzt kann schwere Infektionen wie Pneumonie, Bronchitis, Otitis media oder Sinusitis differenzialdiagnostisch abklären.

Das Pfeiffersche Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose, Kusskrankheit) wird durch das Epstein-Barr-Virus verursacht. Typisch für die sehr häufige und meist harmlos verlaufende Erkrankung ist eine Trias der Symptome Fieber, Lymphknotenschwellungen und Entzündungen der Gaumenmandeln (Tonsillitis).

Scharlach wird durch Toxine von β-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A hervorgerufen, die mittels Tröpfcheninfektion übertragen werden. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch Fieber, Rachenentzündung (Pharyngitis) und ein charakteristisches Exanthem.

Der Begriff Angina (lat. Angor: Angst, Enge, Beklemmung) fasst verschiedene Erkrankungen mit dem Grundgefühl der Enge zusammen. Im Hals-Rachen-Raum spielen virale oder bakterielle Entzündungen, zum Beispiel eine Tonsillitis, eine Rolle. Als Komplikation einer Angina kann sich ein Peritonsillarabszess entwickeln, verursacht durch eine Mischinfektion mit Viren und Gruppe-A-Streptokokken. Das Bindegewebe zwischen Gaumenmandel und Rachenmuskulatur entzündet sich dabei bis zur Abszessbildung mit typisch einseitigen Beschwerden beim Schlucken, Fieber und stechenden Ohrenschmerzen.

Die Epiglottitis, eine Entzündung des Kehlkopfdeckels, wird ausgelöst durch eine Mischinfektion mit Streptokokken der Gruppe A und Haemophilus influenzae. Besonders Kinder zwischen zwei und sechs Jahren waren bis zur allgemeinen Haemophilus-influenzae-Typ-b-Impfung (Hib-Impfung) betroffen. Symptome sind sehr starke Halsschmerzen, hohes Fieber und kloßige Sprache. Die größte Gefahr besteht in der gefährlichen Verlegung der Atemwege, begleitet von einem Atemnebengeräusch (Stridor). Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt daher die Hib-Impfung als Standardimpfung für alle Kinder.

Während virale Erkrankungen nur symptomatisch behandelt werden, kommen für bakterielle Infektionen Penicillin, Makrolidantibiotika oder Cephalosporine infrage.

Zu den Red Flags gehören auch Neoplasien oder Malignome im Hals- und Rachenbereich, die andauernde oder wiederkehrende Halsschmerzen in Ruhe und/oder beim Schlucken verursachen.

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