Hände lieber desinfizieren als einseifen |
Unterwegs ist das Händewaschen ohnehin oft schwierig. Desinfektionsmittelspender, wie sie mittlerweile in allen Apotheken stehen, sind hier eine gute Alternative. / Foto: PZ/Alois Müller
«Die empfohlenen intensivierten Maßnahmen der Handhygiene bergen ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko für die Entstehung von Handekzemen», sagte der Sprecher der Gesellschaft, Professor Dr. Peter Elsner (Uniklinikum Jena) der Deutschen Presse-Agentur. Rückmeldungen aus Hautarztpraxen und -kliniken zeigten, dass die Zahl der Patienten mit solchen Beschwerden seit einem Jahr steige, sagte Elsner.
Besonders gefährdet seien Menschen im Medizin-Sektor: Bei einer Befragung von über 100 Beschäftigten des Universitätsklinikums München klagten 90 Prozent über die Symptome eines Handekzems wie Trockenheit, Rötung, Jucken, Brennen, Schuppen oder Risse. «Natürlich gelten in der Pandemie die AHA-Regeln», betonte Elsner. «Aber für eine gesunde Haut ist Desinfizieren besser als Einseifen». Seife löse die Fette aus der Haut, die natürliche Barriere des Körpers werde zerstört.
Die Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Thema Infektionsschutz lesen sich allerdings anders: «Viele Infektionskrankheiten werden über die Hände übertragen», heißt es auf den Infoseiten. «Händewaschen ist eine einfache und wirksame Maßnahme, die vor einer Ansteckung schützen kann.» Gerade in Zeiten von Krankheitswellen sei das besonders wichtig.
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