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pAVK

Gefahr für Beine, Herz und Hirn

Verengte Beinarterien bleiben oft lange unbemerkt. Wenn die Schaufensterkrankheit weiter voranschreitet, macht sie nicht nur längeres Gehen zur Qual – sie vervielfacht auch die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.
Clara Wildenrath
22.08.2024  10:00 Uhr

Medikamentöse Risikokontrolle

Neben Lebensstiländerungen gehört auch die medikamentöse Beeinflussung der Risikofaktoren zur Basistherapie der pAVK – egal ob bereits Symptome bestehen oder nicht. Im Folgenden werden die Empfehlungen der europäischen pAVK-Leitlinie dargestellt, da die deutsche seit Längerem abgelaufen ist.

Lipidsenker verringern nachweislich das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls sowie die Gesamtsterblichkeit. Für Menschen mit pAVK gelten besonders niedrige LDL-Cholesterol-Zielwerte: unter 1,4 mmol/l (unter 55 mg/dl).

Um diese zu erreichen, sind neuere Statine wie Atorvastatin oder Rosuvastatin effektiver als ältere, zum Beispiel Simva- oder Pravastatin. Reichen diese auch in höherer Dosierung nicht aus, empfiehlt die Leitlinie die Kombination mit dem Resorptionshemmer Ezetimib. Als Drittlinienoption sind auch PCSK9-Inhibitoren (PCSK9: Proprotein Convertase Subtilisin Kexin Typ 9) zugelassen. Die monoklonalen Antikörper Alirocumab und Evolocumab werden alle zwei oder vier Wochen subkutan injiziert; das RNA-Therapeutikum Inclisiran hat eine sechsmonatige Wirkdauer.

Bei arterieller Hypertonie ist die Gabe eines ACE-Hemmers (Beispiel: Enalapril, Lisinopril) oder Angiotensin-Rezeptorblockers (Beispiel: Valsartan, Candesartan) plus einem Dihydropyridin-Calciumkanalblocker (Beispiel: Nifedipin, Amlodipin) angezeigt – idealerweise als Fixkombination. Reicht das nicht aus, um den Blutdruck auf 120 bis 129 zu 80 mmHg (bei Über-70-Jährigen auf 130 bis 139 zu 80) zu senken, sollte ein Thiazid-Diuretikum zugesetzt werden. Bei spezifischen Indikationen, etwa Herzinsuffizienz oder Angina pectoris, kann der Arzt zusätzlich Betablocker (Beispiel: Metoprolol, Bisoprolol) verschreiben (Titelbeitrag zur Therapie der Hypertonie).

Eine strenge Blutzuckerkontrolle bremst die Progression der pAVK und verringert das Risiko kardiovaskulärer Komplikationen. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes sprechen sich die Leit-linienautoren vor allem für den Einsatz von SGLT2-Inhibitoren (SGLT2: Natrium-Glucose-Cotransporter 2) wie Dapagliflozin und Empagliflozin) sowie GLP1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid und Exenatid in der Erstlinientherapie aus.

Umstritten ist, ob Thrombozyten-Aggregationshemmer (ASS, Clopidogrel) bereits im Anfangsstadium einer pAVK sinnvoll sind. Aktuelle Metaanalysen sprechen bei asymptomatischen Patienten dagegen: Thrombozyten-Funktionshemmer zeigten im Anfangsstadium der Erkrankung außer einem leicht verringerten Schlaganfallrisiko keinen signifikanten Effekt auf kardiovaskuläre Ereignisse, aber ein erhöhtes Blutungsrisiko. Bei Claudicatio intermittens gehören sie dagegen zur Standardmedikation, um das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls zu reduzieren.

Nach einem gefäßchirurgischen Eingriff erfolgt oft eine duale antithrombotische Therapie mit ASS plus Clopidogrel oder ASS plus niedrig dosiertem Rivaroxaban.

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