Pharmazeutische Zeitung online
pAVK

Gefahr für Beine, Herz und Hirn

Verengte Beinarterien bleiben oft lange unbemerkt. Wenn die Schaufensterkrankheit weiter voranschreitet, macht sie nicht nur längeres Gehen zur Qual – sie vervielfacht auch die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.
Clara Wildenrath
22.08.2024  10:00 Uhr

Unterstützung beim Rauchstopp

Die Basis jeder pAVK-Therapie ist es, die Risikofaktoren des Patienten so weit wie möglich zu reduzieren. Dies gilt vor allem für den Nikotinkonsum: Rauchen fördert die Progression in allen Stadien der Erkrankung, erhöht die Amputationsrate und das Sterberisiko.

Aufklärung und Rauchentwöhnungskurse – in Gruppen oder online – erleichtern den Ausstieg aus der Sucht. Darüber hinaus kann das Apothekenteam zur Unterstützung Ersatzpräparate anbieten, zum Beispiel Nikotinkaugummis, -lutschtabletten oder -sublingualsprays, die das akute Rauchverlangen dämpfen, oder kontinuierlich wirkende Nikotinpflaster.

Vom herkömmlichen Tabakrauchen auf E-Zigaretten umzusteigen, ist auf Dauer keine gute Lösung: Auch solche Verdampfer erhöhen das kardiovaskuläre Risiko – wenn auch in geringerem Maß als konventionelle Zigaretten. Als Zwischenschritt auf dem Weg zur vollständigen Abstinenz sieht das ESVS-Leitliniengremium sie dennoch als gangbare Alternative für pAVK-Patienten.

Rezeptpflichtig in Deutschlands Apotheken ist der Wirkstoff Cytisin, ein Alkaloid des Goldregens und partieller Agonist am Nikotinrezeptor. Laut einer aktuellen Cochrane-Übersicht ist er möglicherweise ähnlich wirksam zur Raucherentwöhnung wie der synthetische Wirkstoff Vareniclin. Dieser wiederum war in Studien effektiver als das Antidepressivum Bupropion. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) sieht den Nutzen zur Entwöhnung starker Raucher aktuell aber nur für Nikotin und Vareniclin als belegt an.

Mittelmeerdiät und Gefäßsport

Neben dem Rauchen fördern Übergewicht, Hypercholesterolämie, Hypertonie und Diabetes das Fortschreiten der pAVK. Diese Risikofaktoren lassen sich ebenfalls durch Veränderungen des Lebensstils beeinflussen, vor allem durch eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität.

In Studien bewährt hat sich insbesondere die Mittelmeerdiät mit viel Gemüse, Fisch, Olivenöl und Nüssen. Sie senkt das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen, die Amputationsrate und die Sterblichkeit.

Um das Risiko von kardiovaskulären Ereignissen und Todesfällen zu reduzieren, empfiehlt die europäische Leitlinie darüber hinaus wöchentlich mindestens 150 bis 300 Minuten moderates sportliches Training – insbesondere für asymptomatische pAVK-Patienten.

Wer bereits an Claudicatio intermittens leidet, profitiert vor allem von regelmäßigem Gehtraining. In Studien konnten Betroffene ihre Gehstrecke dadurch innerhalb von drei Monaten verdreifachen. Allerdings wirkte selbstständiges Üben weniger effektiv als ein strukturiertes angeleitetes Trainingsprogramm. Eine hilfreiche Unterstützung sind Gefäßsportgruppen, die es in vielen Städten gibt (Kasten).

Um eine spürbare Verbesserung zu erzielen, sollten die Patienten mindestens dreimal pro Woche 30 bis 60 Minuten trainieren. Das verringert nicht nur die Symptome, sondern regt nachweislich die Bildung neuer Blutgefäße an, die die Engstelle umgehen (Neoangiogenese). Auch auf Entzündungsmarker, die Endothelfunktion, das Lipidprofil sowie Blutzucker und -druck wirkt sich regelmäßiges Training positiv aus.

Studien belegen jedoch, dass nur etwa eine von zehn Personen mit symptomatischer pAVK an einem strukturierten Gehtraining teilnimmt. Wenn sich keine Möglichkeit zum Gefäßsport findet, können Patienten der europäischen Leitlinie zufolge auch auf ein alternatives Sportprogramm ausweichen, etwa Nordic Walking, Radfahren oder Krafttraining: Jede Form von Bewegung ist besser als keine Bewegung.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa