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pAVK

Gefahr für Beine, Herz und Hirn

Verengte Beinarterien bleiben oft lange unbemerkt. Wenn die Schaufensterkrankheit weiter voranschreitet, macht sie nicht nur längeres Gehen zur Qual – sie vervielfacht auch die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.
Clara Wildenrath
22.08.2024  10:00 Uhr

Früherkennung kann Leben retten

Je früher eine pAVK diagnostiziert und behandelt wird, desto größer ist die Chance, einen späteren Herzinfarkt oder Schlaganfall zu vermeiden.

Als wichtigste Untersuchung gilt die Ermittlung des Knöchel-Arm-Indexes (englisch: Ankle-Brachial-Index, ABI). Er entspricht dem systolischen Blutdruck am Fußknöchel geteilt durch den entsprechenden Wert am Oberarm, gemessen im Liegen nach etwa zehnminütiger Ruhe. Bei gefäßgesunden Menschen liegt der ABI bei 1 oder etwas darüber. Verengte Beinarterien lassen ihn auf unter 0,9 sinken. Bei einem ABI zwischen 0,75 und 0,9 sprechen Gefäßmediziner von einer leichten pAVK, bei Werten unter 0,5 von einer schweren Form mit kritischer Ischämie.

Als weniger zuverlässig hat sich die ABI-Messung bei Menschen mit Diabetes erwiesen. Sie leiden gelegentlich an einer Verkalkung der Muskelhülle der Arterien (Mediasklerose) im Fußgelenk, die zu falsch hohen Ergebnissen führt. Statt am Knöchel bestimmt der Arzt deshalb häufig den Blutdruck am Zeh (Toe-Brachial-Index, TBI).

Ergänzend zum ABI oder TBI hilft eine Ultraschall-, MRT- oder angiografische Untersuchung, die genaue Lage der Gefäßverengung aufzuzeigen. Bei einer symptomatischen pAVK ermittelt das Praxispersonal mithilfe eines Laufbands die schmerzfreie und die absolute Gehstrecke (bis zur Gehunfähigkeit wegen Schmerzen). Aufgrund der hohen Komorbidität sollte bei einer pAVK-Diagnose auch das Herz-Kreislauf-System auf atherosklerotische Veränderungen untersucht werden.

Obwohl die Basisdiagnostik nicht aufwendig ist, schreitet die pAVK bei vielen Menschen unerkannt voran. Ein Großteil spürt lange keine Beschwerden. Selbst wenn sich bereits gelegentlich Schmerzen beim Gehen bemerkbar machen, sucht nicht einmal jeder Zweite deshalb einen Arzt auf. Manche älteren Menschen haben aufgrund von Begleiterkrankungen, zum Beispiel Herzinsuffizienz, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder arthrotischen Schmerzen, bereits einen sehr eingeschränkten Bewegungsradius, sodass sie die schmerzauslösende Belastung gar nicht erreichen. Bei Menschen mit Diabetes ist die Schmerzwahrnehmung zudem oft eingeschränkt durch diabetische Nervenschäden (periphere Neuropathie).

Die Europäische Gesellschaft für Gefäßchirurgie (ESVS) spricht sich in ihrer 2024 publizierten pAVK-Leitlinie (DOI: 10.1016/j.ejvs.2023.08.067) dafür aus, den ABI bei Menschen über 65 Jahren routinemäßig zu messen. Bei 50- bis 65-Jährigen sollte die Untersuchung erfolgen, wenn Atherosklerose-Risikofaktoren vorliegen, bei Diabetespatienten sogar noch früher.

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