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Nach Spahns Shoppingtour

Fragen und Antworten zu den gekauften Covid-19-Antikörpern

Castor und Pollux kennt man aus der griechischen Mythologie, Kasimir und Nepomuk von Hallo Spencer. Casirivimab und Imdevimab werden zumindest Apothekern wohl demnächst ein Begriff sein, ebenso Bamlanivimab. Was gibt es zu wissen? Zehn Fragen, zehn Antworten.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 25.01.2021  10:00 Uhr

Das Bundesgesundheitsministerium hat sich Kontingente von zwei antikörperhaltigen Medikamenten gesichert. In dem einen Präparat von Eli Lilly ist der Antikörper Bamlanivimab enthalten, in dem anderen sind es Casirivimab und Imdevimab von Regeneron. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat mitgeteilt, 200.000 Dosen entsprechender Präparate für 400 Millionen Euro gekauft zu haben.

Was ist das Wirkprinzip dieser Antikörper?

Therapeutische Antikörper sind eine Möglichkeit, gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 vorzugehen. Die gekauften Antikörper binden an die Rezeptorbindedomäne des Spike-Proteins von SARS-CoV-2. Das Virus wird so daran gehindert, an Zellen anzudocken und in sie einzudringen. Es wird sozusagen ausgeschaltet, bevor es die Wirtszelle befällt.

Warum sind in dem einen Präparat gleich zwei solcher Antikörper?

Durch die Kombination aus zwei Antikörpern könnte die Wahrscheinlichkeit sinken, dass die Therapie durch sogenannte Escape-Mutationen, die die Konformation des Ziel-Proteins geringfügig verändern, unwirksam wird. Diese Hypothese ist aber bislang nicht in einer direkten Vergleichsstudie belegt.

Wer soll mit diesen Antikörpern behandelt werden?

Erwachsene Patienten mit milden oder moderaten Symptomen und einem Risiko für schwere Verläufe sollen damit behandelt werden. Die Anwendung soll nach individueller Nutzen-Risiko-Abschätzung der behandelnden Ärzte erfolgen. Am stärksten profitierten Regeneron zufolge Probanden, deren Immunsystem noch keine eigenen Antikörper gegen das Virus gebildet hatte. Innerhalb der ersten zehn Tage nach Infektion hat es in Studien die besten Ergebnisse gegeben. Das spricht also für einen möglichst frühzeitigen Einsatz.

Wie ist der Zulassungsstatus?

In den USA gibt es für diese Arzneimittel seit November 2020 eine Notfallzulassung der Arzneimittelbehörde FDA, in der Europäischen Union sind die Mittel bisher nicht zugelassen. Es liegt noch nicht einmal ein Zulassungsantrag bei der Zulassungsbehörde EMA in Amsterdam vor. Der Deutschen Presse-Agentur zufolge plant Regeneron aber gemeinsam mit Roche, auch in der EU eine Zulassung zu beantragen. Sehr wahrscheinlich werden Eli Lilly und andere Pharmaunternehmen ähnliche Ziele haben.

In den USA wird übrigens bereits ab einem Alter von zwölf Jahren damit behandelt. Patienten, die bereits hospitalisiert sind oder Sauerstoff benötigen, dürfen das Medikament nicht bekommen.

Wie werden die Mittel verabreicht?

Die Mittel werden einmalig intravenös verabreicht. Im Falle von Casirivimab und Imdevimab erfolgt die Gabe beider Antikörper gemeinsam während einer mindestens einstündigen Infusion.

Ab wann können die Medikamente in Deutschland zum Einsatz kommen?

Die Arzneimittel sollen in den kommenden Wochen nach und nach spezialisierten Krankenhäusern kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Was haben Casirivimab und Imdevimab mit Donald Trump zu tun?

Der Ex-US-Präsident wurde während seiner Covid-19-Behandlung unter anderem auch damit behandelt und lobte die Antikörpertherapie später in höchsten Tönen.

Sind Wissenschaftler genauso begeistert wie Trump?

Viele Experten sind noch skeptisch. Beim Pharmacon@home bemängelte zum Beispiel Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz von der Universität Frankfurt am Main eine ausreichende Datenbasis für eine finale Beurteilung. Bei einer fortgeschrittenen Covid-19-Erkrankung können die Antikörper voraussichtlich wenig helfen. Dies ist schon durch ihr Wirkprinzip begründet.

Was ist über Nebenwirkungen bekannt?

Bisher haben sich die Antikörper-Präparate als relativ gut verträglich gezeigt. Möglicherweise besteht ein Risiko für schwere Überempfindlichkeitsreaktionen. Jedoch besteht auch hinsichtlich des Sicherheitsprofils noch weiterer Forschungsbedarf für eine finale Beurteilung.

Wie kommen die Firmen auf Wirkstoffnamen wir Bamlanivimab und Casirivimab?

Das müssen Sie die Firmen schon selbst fragen. Vielleicht sollte es dieses Mal besonders einfach sein. Immerhin kamen in den vergangenen Jahren ganz andere Zungenbrecher auf den Markt. Im Jahr 2020 zum Beispiel Onasemnogen-AbeparvovecBelantamab-Mafodotin und Mogamulizumab. Bamlanivimab und Casirivimab sollten Apothekern daher ganz flüssig über die Lippen gehen.

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