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Probleme im Schlaf
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Folgenreiche Atemaussetzer

Eine obstruktive Schlafapnoe, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen: Die Ursachen von Atmungsstörungen in der Nacht sind vielfältig. Ist eine kausale Therapie nicht möglich, helfen apparative Verfahren wie die CPAP-Beatmung. Therapieabbrüche sind jedoch häufig und erhöhen das Mortalitätsrisiko.
AutorKontaktSilke Kerscher-Hack
Datum 18.02.2024  08:00 Uhr

Risikofaktoren und Folgerisiken

Risikofaktoren für eine obstruktive Schlafapnoe sind fortgeschrittenes Alter (Muskeln im Rachenraum erschlaffen), Übergewicht (mehr den Rachenraum einengendes Fettgewebe), Schwangerschaft, das polyzystische Ovarialsyndrom (Überschuss an männlichen Hormonen), besondere anatomische Gegebenheiten, zum Beispiel große Zunge, langer weicher Gaumen oder kurzer dicker Hals (≥ 43 cm), sowie eine obere Körperfettverteilung. Zudem erhöhen das männliche Geschlecht (Testosteron führt zur erhöhten Pharynxkollapsibilität), das Klimakterium der Frau (Progesteron aktiviert den Musculus genioglossus, den wichtigsten Dilatator im Oropharynxbereich), eine Rückverlagerung des Kiefers (Retrognathie), knöcherne Fehlbildungen im Gesicht, Akromegalie und Hypothyreose die Erkrankungswahrscheinlichkeit (1, 4).

Risikofaktoren der zentralen Schlafapnoe sind unter anderem eine chronische Niereninsuffizienz, Schlaganfall, Herzinsuffizienz, Hypertonie und Vorhofflimmern. Bei den Hypoventilationssyndromen entsprechen die Risikofaktoren denen der Grunderkrankung (7).

Eine unbehandelte Schlafapnoe beeinträchtigt die Lebensqualität und erhöht das Risiko für

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzrhythmusstörungen, koronare Herzkrankheit und plötzlichen Herztod. Bereits ab einem AHI über 20/Stunde steigt das Mortalitäts- und Morbiditätsrisiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (4);
  • Lungenschäden wie eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD);
  • das Auftreten einer Demenz. Allerdings konnte ein sicherer Zusammenhang bisher noch nicht wissenschaftlich bewiesen werden.

Die langfristige Bedeutung der zentralen Schlafapnoe als kardiovaskulärer Risikofaktor ist weniger gut untersucht (1). Die Mortalität der Hypoventilationssyndrome hängt primär von der jeweiligen Grunderkrankung ab. Die Ateminsuffizienz (respiratorische Insuffizienz) belastet das rechte Herz, was langfristig eine pulmonal-arterielle Hypertonie verursacht, die letztlich zum Cor pulmonale und Rechtsherzversagen führt (1, 8, 11).

Ein Test auf eine obstruktive Schlafapnoe ist unter anderem bei Schnarchen, schlechtem Befinden, Depression, schlecht einstellbarem Blutdruck, großer Tagesmüdigkeit und fehlender Belastbarkeit sinnvoll. Die Diagnostik umfasst neben der Anamnese eine körperliche Untersuchung sowie verschiedene Fragebögen (zum Beispiel Epworth Sleepiness Scale). Beim »Schlafscreening zu Hause« (Polygrafie) bekommt der Patient ein tragbares Gerät, das während der Nacht den nasalen Atemfluss, das Schnarchen, die Körperlage sowie die Sauerstoffsättigung misst. Sind die Ergebnisse der Polygrafie nicht eindeutig oder besteht trotz unauffälliger Befunde weiterhin der Verdacht auf eine schlafbezogene Atemstörung, sollte eine im Schlaflabor überwachte Polysomnografie erwogen werden (11).

Eine schlafbezogene Hypoventilation wird über die arterielle Blutgasanalyse diagnostiziert, die durch eine Lungenfunktionsprüfung oder Messung der Kraft und Belastung der Atmungsmuskulatur ergänzt werden kann (2, 4).

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