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Probleme im Schlaf

Folgenreiche Atemaussetzer

Eine obstruktive Schlafapnoe, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen: Die Ursachen von Atmungsstörungen in der Nacht sind vielfältig. Ist eine kausale Therapie nicht möglich, helfen apparative Verfahren wie die CPAP-Beatmung. Therapieabbrüche sind jedoch häufig und erhöhen das Mortalitätsrisiko.
Silke Kerscher-Hack
18.02.2024  08:00 Uhr

Zentrale Schlafapnoe ohne Schnarchen

Bei der zentralen Schlafapnoe dagegen ist das Schnarchen weniger ausgeprägt oder fehlt komplett. Denn dieser Form liegt keine Atemwegsverengung zugrunde, sondern ein gestörter Atemantrieb. Die Atemwege sind offen, der Impuls ein- und auszuatmen ist jedoch unterbrochen. Durch den reduzierten oder ausgesetzten Atemfluss kommt es zur Hyperkapnie und schließlich zu Aufwachreaktionen.

Die Ursachen der zentralen Schlafapnoe sind oftmals unbekannt; sie tritt jedoch insbesondere bei neurologischen Erkrankungen oder nach Schlaganfällen auf. Die genaue Prävalenz ist unbekannt, es wird jedoch geschätzt, dass 10 Prozent der schlafbezogenen Atemstörungen auf einen zentralen Ursprung zurückzuführen sind (2, 6, 7).

Hypoventilation oft sekundär bedingt

Eine erhöhte Tagesschläfrigkeit ohne nächtliches Schnarchen kann ihre Ursache in einer Hypoventilation haben. Diese ist durch eine oberflächliche oder zu langsame Atmung mit verringerter Lungenbelüftung (Ventilation) ohne Atemwegsverengung gekennzeichnet.

Die internationale Klassifikation für Schlafstörungen (ICSD-3) unterscheidet angeborene und idiopathische Formen der Hypoventilation von Syndromen, die infolge einer Grunderkrankung entstehen. Zur Prävalenz gibt es keine gesicherten epidemiologischen Daten, doch während idiopathische und kongenitale Formen selten auftreten, sind sekundäre Hypoventilationssyndrome wegen der großen Zahl der auslösenden Erkrankungen sehr häufig (8) (Tabelle).

Atemprobleme in der Nacht können ihre Ursache auch in psychischen Erkrankungen wie Depression, Angst- und Panikstörungen haben. Ebenso können ein stiller Reflux, schlecht eingestelltes Asthma oder eine andere chronische Lungenerkrankung, schlafbezogene Epilepsie, Erstickungsanfälle im Schlaf, Herzinsuffizienz, nächtliche kardiale Ischämie sowie ein Pavor nocturnus (Nachtangst, »Nachtschreck«) das nächtliche Aufschrecken und die Atemnot verursachen.

Ursache, Beispiele Symptome
Obesitas-assoziiert, Synonym: Pickwick-Syndrom
extreme Adipositas
Hypoventilation, Hyperkapnie
chronisch-obstruktive Bronchitis, häufig mit obstruktiver Schlafapnoe
vermehrte Erythrozytenzahl
Cor pulmonale
Medikamente oder Substanzen:
vermehrte Einnahme von Pharmaka, die den zentralen Atemantrieb, die CO2- und O2-Chemosensitivität reduzieren oder die Atmungsmuskulatur schwächen
Beispiele: Narkotika, Anästhetika, Sedativa, Muskelrelaxanzien
Wirkverstärkung durch Alkoholkonsum oder Einnahme interagierender Pharmaka
Hypoventilation im Schlaf (leichte Form)
Hyperkapnie im Wachzustand (schwere Form)
Dyspnoe, Kopfschmerzen
reduzierter Allgemeinzustand
eventuell obstruktive Schlafapnoe
körperliche Erkrankungen:
Erkrankung des Lungenparenchyms oder der Lungengefäße wie idiopathische pulmonale Hypertonie
fibrosierende Lungenerkrankungen
Erkrankungen mit bronchialer Obstruktion (COPD)
Lungenemphysem
neuromuskuläre Erkrankungen
Fehlbildungen des Brustkorbs
uncharakteristisch, überlagert von der Grunderkrankung
Atemnot bei Belastung
verminderte Leistungsfähigkeit
Beinödeme
Kopfschmerzen aufgrund der Hyperkapnie
Durchschlafstörungen mit Aufwachen aufgrund der Luftnot
Tagesschläfrigkeit
Tabelle: Übersicht über sekundäre schlafbezogene Hypoventilationssyndrome nach ICSD-3 (3, 9)
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