Extrakte aus Cimicifugawurzelstock |
Die Trauben-Silberkerze (Actaea racemosa, Synonym Cimicifuga racemosa) ist die Stammpflanze von Cimicifugawurzelstock. / Foto: Adobe Stock/GioRez
Die Monographie zu Cimicifugawurzelstock (erste Revision) wurde am 27. März 2018 veröffentlicht, trägt die Referenznummer EMA/HMPC/48745/2017 und ist mit allen wichtigen Dokumenten auf der Website der EMA zu finden. Bei der Droge Cimicifugawurzelstock handelt es sich um die ganze oder zerkleinerte, getrocknete Wurzel und das Rhizom von Actaea racemosa L. (Syn. Cimicifuga racemosa (L.) Nutt.), aus der Familie der Ranunculaceae, die gemäß Europäischem Arzneibuch mindestens 1,0 Prozent Triterpenglycoside, berechnet als Monoammoniumglycyrrhizat, enthalten.
Der Cimicifugawurzelstock wird nicht als Droge – beispielsweise zur Herstellung eines Tees – angewendet, sondern ausschließlich in Form von Extraktzubereitungen. Die HMPC-Monographie führt drei Trockenextrakte auf, denen der Status well-established Use zugeteilt wurde. Die folgenden Extrakte können zu einer festen Arzneiform für die orale Anwendung verarbeitet werden:
Tabelle 1: In der HMPC-Monographie gelistete Trockenextrakte von Cimicifugawurzelstock; *DEV: Droge-Extrakt-Verhältnis / Foto: Avoxa
Zugelassen sind die Extrakte zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und starkem Schwitzen bei Frauen. Für Männer, Kinder und Jugendliche besteht keine passende Indikation. Sollten die Symptome während der Einnahme von Trockenextrakten aus Cimicifugawurzelstock weiterhin bestehen oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden. Ohne ärztlichen Rat sollten diese Präparate nicht länger als sechs Monate eingenommen werden.
Ferner gilt:
Weder der Wirkmechanismus noch die wirksamen Inhaltsstoffe von Cimicifugawurzelstock-Extrakten sind bekannt. Ein Einfluss auf Tumoren der Brust kann nach widersprüchlichen Ergebnissen aus In-vitro- und In-vivo-Studien nicht ausgeschlossen werden.
Tabelle 2: Auswahl an Monopräparaten mit Cimicifugawurzelstock-Trockenextrakten, die auf dem deutschen Markt verfügbar sind (gemäß ABDA-Artikelstamm). Sie sind oft unabhängig von der HMPC-Monographie beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen beziehungsweise nachzugelassen. / Foto: Avoxa
Für die Bewertung relevante Studien