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Lutz Engelen

Ex-Kammerpräsident warnt vor Antigentest-Betrügern

Der Ehrenpräsident der Apothekerkammer Nordrhein, Lutz Engelen, warnt seine Kollegen vor Trickbetrügern, die derzeit im Geschäft mit den Coronavirus-Schnelltests aktiv sind. Unbekannte hatten im Namen seiner Apotheke bei Test-Lieferanten Antigentests bestellt, diese aber nie selbst bezahlt. In einem Fall kam es laut Polizei sogar schon zu einer Warenübergabe.
Benjamin Rohrer
06.01.2022  14:45 Uhr
Ex-Kammerpräsident warnt vor Antigentest-Betrügern

Nordrheins langjähriger Ex-Kammerpräsident Lutz Engelen hat in den vergangenen Tagen Erfahrungen mit Betrügern machen müssen. Gegenüber der PZ berichtete Engelen, dass er von mehreren Antigentest-Händlern kontaktiert worden sei. Die Firmen wiesen ihn darauf hin, dass bei ihnen im Namen seiner Apotheke Bestellungen über Tausende Antigentests eingegangen seien. Weil die dafür verwendete E-Mail-Adresse nicht authentisch wirkte, wollten sich die Unternehmen die Aufträge bei Engelen persönlich bestätigen lassen. Dieser wusste jedoch nichts von den Aufträgen, kontaktierte seine Kammer, die Polizei und warnt seine Kollegen, Patienten und Geschäftspartner nun auf der Internetseite seiner Grenzland-Apotheke in Herzogenrath.

Wörtlich heißt es dort: »Hiermit möchte ich Sie darauf hinweisen, dass seit dem 21. Dezember Betrüger unter Nutzung einer falschen Mailadresse und unter Vortäuschung eines nicht existenten Mitarbeiters, sehr große Mengen an Laienschnell-Tests auf den Namen der Grenzland-Apotheke bestellen und an eine Adresse außerhalb Herzogenraths liefern lassen möchten. Wir haben diesen Betrug zur Anzeige gebracht und bitten Sie dringend, auf die Echtheit der Ihnen bekannten Kontaktdaten zu achten.«

Nach Informationen der PZ ist es in dieser Sache sogar schon zu einer Warenübergabe gekommen. Im unterfränkischen Marktheidfeld erstattete ein Unternehmen Anzeige gegen Unbekannt. Das Polizeipräsidium Unterfranken bestätigte gegenüber der PZ, dass am 23. Dezember des vergangenen Jahres eine Anzeige diesbezüglich eingegangen sei und nun das Wirtschafts- und Vermögenskriminalität der Kriminalpolizei Würzburg ermittle. Der Warenwert belaufe sich auf eine mittlere fünfstellige Summe, insgesamt seien eine »untere bis mittlere fünfstellige« Anzahl an Tests ausgeliefert worden. Die Ermittlungen sind noch zu keinem Ergebnis gekommen, man stehe noch am Anfang der Untersuchungen.

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