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Covid-19-Impfstoff

EU schließt Vertrag mit Curevac

Es ist der mittlerweile fünfte Vertrag mit einem Impfstoffhersteller. Das Tübinger Biotechnologie-Unternehmen Curevac sichert der EU bis zu 405 Millionen Impfdosen seines mRNA-Impfstoffs CVnCoV zu. Dank einer Vorauszahlung soll die Produktionskapazität ausgeweitet und die Marktzulassung vorbereitet werden.
Charlotte Kurz
17.11.2020  11:38 Uhr

Mit der Tübinger Firma Curevac hat die EU-Kommission einen entsprechenden Vertrag vereinbart. Dies teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am gestrigen Montag in Brüssel mit. Der Vertrag umfasst 225 Millionen Impfdosen und eine Option für weitere 180 Millionen Dosen. Vertraglich geregelt ist auch, dass die EU-Kommission eine Vorauszahlung an das Biotechnologie-Unternehmen zahlt, die für die Verwendung für die fortgeschrittene klinische Entwicklung des mRNA-basierten Covid-19-Impfstoff vorgesehen ist. Außerdem soll der Vorschuss die Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie die Vorbereitung zur Markteinführung und –Versorgung unterstützen.

Franz-Werner Haas, CEO von Curevac, erklärte dazu: »Curevac greift auf 20 Jahre Erfahrung in der mRNA-Technologie zurück, um einen Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln, der zur Beendigung der Covid-19-Pandemie beitragen kann und uns allen die Rückkehr zu einem uneingeschränkten Leben ermöglicht. Wir sind stolz, dass wir dazu einen wichtigen Beitrag leisten und unseren Covid-19-Impfstoff möglicherweise den Bürgern der Europäischen Union zur Verfügung stellen können.« Gemeinsam mit der EU und weiteren multilateralen Organisationen auf der ganzen Welt arbeite Curevac zusammen, um einen möglichst breiten und gerechten Zugang zu unserem Covid-19-Impfstoffkandidaten zu gewährleisten, so Haas.

Unterstützung für die Entwicklung und Produktion der Impfdosen erhielt Curevac im Juni von der Bundesregierung. 300 Millionen Euro bekam das Unternehmen von Deutschland, damit übernahm die bundeseigene Förderbank KfW rund 23 Prozent der Anteile. Auch die EU gewährte Curevac im Juli ein Darlehen von 75 Millionen Euro, die insbesondere für die Fertigstellung einer vierten Produktionsstätte in Tübingen vorgesehen war.

Phase-III-Studie soll bald starten

Die Entwicklung des mRNA-Impfstoffs CVnCoV startete im Januar 2020. Der Wirkstoff basiert auf optimierter, chemisch nicht modifizierter mRNA, die für das präfusionsstabilisierte Full-Spike-Protein des Coronavirus SARS-CoV-2 kodiert. Für die Phase-I-Studie impfte Curevac Freiwillige in Deutschland und Belgien, die Phase-II-Studie wurde bisher in Peru und Panama durchgeführt. Das Unternehmen plant die zulassungsrelevante Phase-II/III-Studie bis Ende dieses Jahres zu starten. CVnCoV soll sowohl in Deutschland als auch in einem breiten europäischen Produktionsnetzwerk hergestellt werden.

Mit diesem Vertrag hat die EU-Kommission bereits einen fünften Vertrag mit den Lieferanten potenzieller Impfstoffe geschlossen. Mit dem Pharmakonzern Astra-Zeneca schloss die EU einen ersten Vertrag bis zu 400 Millionen Impfdosen ab, mit Sanofi und GSK vereinbarte die EU nochmal 300 Millionen Dosen und durch einen Vertrag mit Johnson & Johnson erhält die EU nach der Marktzulassung 200 Millionen Impfdosen mit der Option auf weitere 200 Millionen.

Bis zu 1805 Millionen Impfdosen für 446 Millionen EU-Bürger

Erst vergangene Woche hat die Kommission einen weiteren Vertrag abgeschlossen: Bis zu 300 Millionen Impfdosen erhalten die EU-Mitgliedstaaten von Biontech und Pfizer. Wenn alle Impfstoffe eine Marktzulassung bekämen, hätte die EU mit allen Zusatzoptionen vertraglich 1805 Millionen Impfdosen zur Verfügung. Rund 446 Millionen Menschen leben aktuell in der EU. Die Impfstoffe benötigen jeweils zwei Impfdosen, um die volle Wirksamkeit zu erreichen. Damit wären mehr als ausreichend Impfdosen zur Verfügung, um alle EU-Bürger impfen zu können.

Zudem unterstützt die EU die Initiative Covax, die sich für eine faire und weltweite Verteilung der Coronavirus-Impfstoffe einsetzt. Offen ist jedoch, ob auch alle Impfstoffe die Marktzulassung erhalten und wie schnell die Produktion für Millionen Dosen anlaufen kann. Deshalb setze die EU-Kommission auf ein breites Portfolio, betonte von der Leyen. Mehr Transparenz bei den Verträgen der Kommission mit den Impfstoffherstellern forderte zuletzt das EU-Parlament.

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