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Covid-19-Impfstoff

Bund steigt mit 300 Millionen bei Curevac ein

Der deutsche Staat beteiligt sich beim Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac, das einen mRNA-Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt.
PZ/dpa
15.06.2020  13:36 Uhr

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte am Montag, für 300 Millionen Euro übernehme die bundeseigene Förderbank KfW rund 23 Prozent der Anteile. Ziel sei, dem Unternehmen von Mehrheitseigner Dietmar Hopp finanzielle Sicherheit zu geben. Der Staat wolle keinen Einfluss auf geschäftspolitische Entscheidungen nehmen.

Altmaier sagte, die Beteiligung sei zugleich industriepolitisch von hoher Bedeutung. Wichtige Forschungsergebnisse und Technologien würden in Deutschland und Europa gebraucht. Hintergrund sei auch das Konjunktur- und Zukunftspaket der Bundesregierung in der Corona-Krise. Hopp erklärte, er freue sich, dass auch von staatlicher Seite die Bedeutung der Biotechnologie erkannt und diese Schlüsselindustrie über die frühe Forschung hinaus unterstützt werde. Curevac arbeitet an verschiedenen prophylaktischen und therapeutischen mRNA-Vakzinen; seit Beginn der Corona-Krise fokussiert sich das Tübinger Unternehmen dabei auf einen SARS-CoV-2-Impfstoff. Bislang liefen präklinische Tests und die Vorbereitungen für eine klinische Studie laufen.

Weltweit gab es nach Angaben des Verbands forschender Pharma-Unternehmen (vfa) vom Mai mehr als 120 Impfstoff-Projekte, von kleinen Firmen wie Biontech aus Mainz oder Curevac in Tübingen bis zu Konzernen wie Sanofi und Glaxo-Smith-Kline. Doch wann eine Impfung zugelassen wird, weiß derzeit niemand.

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