Curevac und Wacker Biotech sichern Impfstoffproduktion |
Produziert werden soll der mRNA-Impfstoff von Curevac und dem Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK). / Foto: GSK
Das Unternehmen Curevac soll während der aktuellen Pandemie oder bei zukünftigen Ausbrüchen 80 Millionen Impfdosen schnell zur Verfügung stellen können – dafür hat die Bundesregierung mit dem Tübinger Unternehmen einen Vertrag abgeschlossen. Dadurch hat die Regierung Zugriff auf Curevacs Produktionskapazität. Das teilte eine Sprecherin des Unternehmens am Montag mit.
Produziert werden soll der mRNA-Impfstoff von Curevac und dem Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK). Zunächst ist eine zweijährige sogenannte Qualifizierungsphase zur Vorbereitung der Produktion geplant. Anschließend werde die Bundesregierung bis 2029 jährlich eine Gebühr für die Bereitstellung der Produktionskapazitäten zahlen. Mit dem Vertrag solle das Risiko potenzieller Lieferengpässe in einer Pandemiesituation vermindert werden, hieß es.
Curevac hatte Ende März eine klinische Studie seines neuen Impfstoffkandidaten gegen Corona begonnen. Nach dem Rückzug des ersten Impfstoffkandidaten CVnCoV wegen vergleichsweise schwacher Wirksamkeit aus dem Zulassungsverfahren hatte Curevac mit seinem britischen Partner GSK die Entwicklung eines neuen Impfstoffs begonnen. Das Präparat des Tübinger Unternehmens ist ein sogenannter mRNA-Impfstoff - wie die Impfstoffe von Biontech/Pfizer (Deutschland/USA) und Moderna (USA). Daten aus der neuen Phase 1-Studie werden laut Curevac in der zweiten Jahreshälfte 2022 erwartet.
Als zweites der fünf von der Taskforce »Impfstoffproduktion« des Bundeswirtschaftsministeriums ausgewählten Unternehmen hat Wacker Biotech mit Sitz in Halle einen Vertrg mit der Bundesregierung abgeschlossen, um künftig die Produktion von Impfstoffen im Pandemiefall absichern. Das Unternehmen habe den Zuschlag der Bundesregierung für die Produktionsbereitschaft von Impfstoffen auf Basis von Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) erhalten, teilte ein Sprecher der Stadt am heutigen Montag mit. Im Zuge der Investition sollen rund 200 Arbeitsplätze und ein Neubau entstehen. Sollte die Corona-Pandemie weiter andauern oder es zu einer neuen Pandemie kommen, solle Wacker in Kooperation mit CordenPharma 80 Millionen Impfstoffdosen pro Jahr herstellen, erklärte ein Sprecher des Technologie- und Gründerzentrums Halle. Die Bundesregierung könne das Volumen auf 100 Millionen Dosen pro Jahr erhöhen. Für das Bereithalten der Produktionskapazitäten erhält die Firma – wie die anderen vier Unternehmen auch – ein jährliches Entgelt. Die Bereitschaftsphase beginnt im Jahr 2024, nachdem die Unternehmen die Kapazitäten geschaffen haben und endet im Jahr 2029.