Es tut sich was bei COPD |
Christina Hohmann-Jeddi |
26.05.2025 18:00 Uhr |
Treten unter einer LAMA/LABA-Therapie weiterhin Exazerbationen auf, kann ein inhalatives Corticosteroid (ICS) ergänzt werden. Wenn auch diese Tripeltherapie nicht zur Symptomkontrolle ausreiche, können der PDE4-Hemmer Roflumilast, das Antibiotikum Azithromycin und als neue Option auch Dupilumab (Dupixent®) eingesetzt werden. Bei Letzterem handelt es sich um einen Antikörper, der die Signalwege von Interleukin-4 (IL-4) und Interleukin-13 (IL-13) blockiert. Seit August 2024 ist das Biologikum als Add-on für eine spezielle Gruppe von COPD-Patienten zugelassen und zwar für Erwachsene mit erhöhten Eosinophilen-Werten, deren Erkrankung mit einer LAMA/LABA-Kombination oder einer Tripeltherapie nicht ausreichend behandelt ist.
Eingesetzt werden kann die Substanz nur bei erhöhten Eosinophilen-Werten, wenn also eine Typ-2-Signatur der Inflammation vorliegt. Zum Hintergrund: Bei COPD gibt es verschiedene Entzündungsmuster. Das häufigste ist die Typ-1-Inflammation, bei der die Zahl von alveolaren Makrophagen, Neutrophilen und T-Lymphozyten erhöht ist, wobei Th1- und Th17-Zellen dominieren. Bei etwa 20 bis 40 Prozent der COPD-Patienten liegt eine Typ-2-Signatur vor, bei der Th2-Zellen, eosinophile Granulozyten und Mastzellen im Vordergrund stehen und die Zytokine IL-4, -5 und -13 eine Rolle spielen.
In den Zulassungsstudien konnte Dupilumab die Zahl der Exazerbationen um etwa 30 Prozent senken und auch die Lebensqualität erhöhen, die Lungenfunktion verbessern und die Symptomatik reduzieren, berichtete Vogelmeier. Laut den aktuellen Empfehlungen der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD 2025) soll der Antikörper bei Patienten unter Tripeltherapie eingesetzt werden, die eine Eosinophilen-Zahl über 300/µl Blut und Symptome von chronischer Bronchitis aufweisen.
Für die COPD mit Typ-2-Inflammation werde noch eine Reihe weiterer Substanzen in Studien geprüft, die noch in diesem Jahr fertig werden sollen, berichtete der Pneumologe. »Das wird ein aufregendes Jahr für die klinische COPD-Forschung.« Zu nennen sind hier etwa der Anti-ST2-Antikörper Astegolimab, der Anti-IL-33-Antikörper Itepekimab sowie der Antikörper Tezepelumab, der das Zytokin Thymus-Stroma-Lymphopoietin (TSLP) blockiert und bereits eine Zulassung als Add-on-Erhaltungstherapie bei Patienten mit schwerem Asthma hat.