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Covid-19-Impfung

Erste PEI-Daten zu den Unter-Zwölfjährigen

Im neuesten Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) findet sich erstmals ein Kapitel zu Nebenwirkungs-Verdachtsfällen bei Kindern unter zwölf Jahren. Es handelt sich überwiegend um milde und vorübergehende Impfreaktionen. Einige Fälle werden bei Off-label-Use gemeldet.
Daniela Hüttemann
07.02.2022  16:00 Uhr
Erste PEI-Daten zu den Unter-Zwölfjährigen

Der neue Sicherheitsbericht von heute umfasst alle Verdachtsmeldungen von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen nach einer Covid-19-Impfung seit Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember 2020 bis einschließlich 31. Dezember 2021. Kinder zwischen fünf und elf Jahren werden in Deutschland offiziell erst seit Mitte Dezember 2021 mit einem speziell für sie dosierten mRNA-Präparat von Biontech/Pfizer (Comirnaty® 10 Mikrogramm/Dosis Konzentrat zur Herstellung einer Injektionsdispersion Covid-19-mRNA-Impfstoff) geimpft.

»Die bis zum Stichtag der Auswertung berichteten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren betreffen überwiegend milde und vorübergehende Impfreaktionen«, heißt es in der Zusammenfassung des Berichts. Weiter unten muss man sich dann doch über einige Meldungen wundern. 

So wurden dem PEI insgesamt 505 Verdachtsfälle einer Nebenwirkung von Unter-Zwölfjährigen gemeldet, darunter sogar 103 Meldungen zu Kindern unter fünf Jahren, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt. 20 dieser Fälle wiederum betreffen gestillte Säuglinge, die nicht selbst, sondern deren Mütter geimpft wurden. Um was für Nebenwirkungen es sich dabei handelt, ist nicht näher aufgeführt. 83 Kinder wurden offensichtlich off Label geimpft. Vom PEI heißt es: »Alle berichteten Reaktionen in den 103 Verdachtsfällen bei Kindern unter fünf Jahren wurden als nicht schwerwiegend klassifiziert.«

398 Verdachtsfälle betreffen die Comirnaty-Impfung von Fünf- bis Elfjährigen. Drei Kinder wurden mit einem anderen, nicht für diese Altersgruppe zugelassenen Coronaimpfstoff geimpft, in einem Fall war das Präparat nicht mit angegeben. In den meisten Fällen handelte es sich um normale und von den Erwachsenen bekannte Impfreaktionen wie Schmerzen und Reaktionen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Fieber und Ermüdung.

In 76,4 Prozent der Verdachtsfallmeldungen waren die Kinder zum Zeitpunkt der Meldung wieder vollständig genesen; 9,8 Prozent waren auf dem Weg der Besserung. Zum Zeitpunkt der Meldung waren 8,6 Prozent der Kinder mit Nebenwirkungen noch nicht vollständig gesund. Es wurde kein bleibender Schaden und kein Todesfall berichtet.

Es liegen fünf Verdachtsmeldungen auf schwerwiegende Nebenwirkungen vor. Dabei handelte es sich um einen neu aufgetretenen Typ-1-Diabetes, eine Immunthrombozytopenie, einmal (schweres) Erbrechen und Fieber, einmal Fieber und einmal eine Synkope. Damit liegt die Melderate bei 1,14 schwerwiegenden Verdachtsfällen pro 100.000 Impfungen mit Comirnaty.

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