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Ein Jahr Corona-Impfung

1,6 Nebenwirkungen pro 1000 Impfungen gemeldet

Ein Jahr nach dem Start der Covid-19-Impfkampagne liegt auch ein neuer Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts vor. Schwere Nebenwirkungen sind insgesamt selten. Neu unter Beobachtung steht die Hepatitis.
Daniela Hüttemann
27.12.2021  11:00 Uhr

Zwischen dem Start der Corona-Impfung in Deutschland am 27.12.2020 und dem 30.11.2021 wurden 123.347.849 Impfungen durchgeführt. »Die Melderate betrug für alle Impfstoffe zusammen 1,6 Meldungen pro 1000 Impfdosen, für schwerwiegende Reaktionen 0,2 Meldungen pro 1000 Impfdosen«, heißt es im neuesten Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts zur Covid-19-Impfung.

Mit Abstand am häufigsten wurde Comirnaty® von Biontech und Pfizer verimpft (96.606.131). Es wurden 113.792 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit diesem Impfstoff gemeldet. Modernas Spikevax® wurde 10.576.131-mal verimpft. Hier gab es 28.289 Verdachtsmeldungen. Astra-Zenecas Vektorimpfstoff Vaxzevria® wurde 12.703.030-mal  und die »Covid-19 Vaccine Janssen«, ebenfalls ein Vektorimpfstoff, wurde 3.462.557-mal verimpft. Die gemeldeten Verdachtsfälle liegen hier bei 46.325 für Vaxzevria und 7758 für den Janssen-Impfstoff.

Die häufigsten über die SafeVac-App von Geimpften selbst gemeldeten Nebenwirkungen, sowohl nach Erst- und Zweit- als auch nach Drittimpfung, waren harmloser und vorübergehender Art: vorübergehende Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Muskelschmerzen, Schwindel, Schwellung an der Injektionsstelle, Schüttelfrost, Fieber und Gelenkschmerzen.

Myokarditis und Perikarditis traten nach der Drittimpfung bislang kaum auf: nur zwei Fälle nach Spikevax-Booster.

Neu im Sicherheitsbericht ist die Aufführung von (Autoimmun-)Hepatitis. Das PEI listet hier 58 gemeldete Verdachtsfälle, davon 38 nach Comirnaty-Impfung, fünf nach Spikevax-Impfung, 13 nach Vaxzevria-Impfung und zwei nach Janssen-Impfung. Ob ein kausaler Zusammenhang besteht, lässt sich noch nicht sagen. »Das Paul-Ehrlich-Institut wird Hepatitis beziehungsweise Autoimmunhepatitis im zeitlichen Zusammenhang mit den Covid-19-Impfstoffen weiter beobachten«, heißt es im Bericht.

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