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Vergleichsstudie

Erenumab wirksamer als orale Migräne-Prophylaxe

Derzeit müssen Patienten mit häufigen Migräne-Attacken erst verschiedene wenig spezifische Medikamente zur Prophylaxe ausprobieren, bevor sie einen Anti-CGRP-Antikörper bekommen. Einer Studie zufolge könnte ein früherer Einsatz von Erenumab vorteilhaft sein.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 12.04.2024  12:00 Uhr

Bislang müssen Patienten, die unter häufigen oder stark einschränkenden Migräne-Attacken leiden, in der Regel zunächst mindestens eine orale Therapie versuchen, bevor Ärzte einen monoklonalen Antikörper verordnen können. Das hat zum einen budgetäre Gründe, wird aber darüber hinaus auch mit einem Mangel an Vergleichsstudien begründet.

Nun liegen die Ergebnisse einer solchen Studie vor, an der Novartis, der Hersteller von Erenumab (Aimovig®), finanziell und fachlich beteiligt war. In der APPRAISE-Studie wurde der frühe Einsatz von Erenumab mit nicht spezifischen oralen Migräne-Prophylaktika verglichen. Die randomisierte, multizentrische, internationale Studie lief über zwölf Monate. Teilnehmende waren 621 Erwachsene mit episodischer Migräne (4 bis 15 Migränetage pro Monat), die zuvor auf eine oder zwei Prophylaxe-Therapien nicht angesprochen hatten. Der Frauenanteil lag bei 88 Prozent. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal »JAMA Neurology« veröffentlicht.

413 Teilnehmende erhielten Erenumab, 208 eine orale Prophylaxe. Nach einem Jahr hatten sich bei 56 Prozent der Patienten in der Erenumab-Gruppe die monatlichen Migränetage um mindestens 50 Prozent reduziert gegenüber knapp 17 Prozent unter oraler Therapie (primärer Endpunkt). Auch die Responder-Rate war in der Erenumab-Gruppe mit 76 versus 19 Prozent deutlich höher. Im Schnitt litten die Patienten unter Erenumab 4,32 Tage weniger im Monat unter Migräne-Attacken als ohne Therapie und in der Vergleichsgruppe 2,65 Tage weniger. Ein Therapieabbruch aufgrund von Nebenwirkungen war in der Erenumab-Gruppe mit 2,2 Prozent deutlich seltener als in der Vergleichsgruppe mit 23,3 Prozent. Neue Sicherheitssignale wurden in dieser Phase-IV-Studie nicht detektiert.

Lange Trial-and-Error-Phase

Eine medikamentöse Migräne-Prophylaxe ist laut Leitlinie unter anderem dann indiziert, wenn ein Patient an drei oder mehr Migräne-Attacken im Monat leidet, die die Lebensqualität beeinträchtigen, bei Attacken, die regelmäßig länger als 72 Stunden anhalten, bei Attacken, die auf die empfohlene Akutmedikation nicht ansprechen, und bei Patienten, die die Nebenwirkungen der Akuttherapie nicht vertragen.

Neben nicht medikamentösen Maßnahmen wie Ausdauersport, Stressmanagement und Triggervermeidung kommen dann eine Reihe oral verfügbarer Medikamente infrage, die jedoch alle nicht ursprünglich für die Behandlung der Migräne entwickelt wurden. Als Migräne-Prophylaktika mit guter Evidenz gelten die Betablocker Propranolol und Metoprolol, der Calciumkanal-Blocker Flunarizin, die Antikonvulsiva Valproinsäure und Topiramat sowie das trizyklische Antidepressivum Amitriptylin; außerdem bei chronischer Migräne das zu spritzende Onabotulinum-Toxin A.

Welches dieser Mittel zum Einsatz kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem der Verträglichkeit und Kontraindiktionen. Nur wenn die Patienten darauf nicht ansprechen (wobei sie mindestens zwei bis drei Monate genommen werden müssen), sie nicht vertragen oder sie nicht für den einzelnen Patienten geeignet sind, können monoklonale Antikörper zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verordnet werden. Bei Erenumab muss mindestens eine Vortherapie ausprobiert worden sein, bei Fremanezumab und Galcanezumab sogar alle oben genannten Optionen.

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