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Gesünder als gedacht

Eine Neupositionierung von Kaffee und Koffein

Kaffee und Tee gehören zu den beliebtesten Getränken weltweit. Sie enthalten erhebliche Mengen an Koffein, sodass Koffein zu den meistkonsumierten psychoaktiven Wirkstoffen zählt. Aus diesem Grund, aber auch, weil Kaffee und Koffein im Verdacht stehen, das Risiko für Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern zu können, wird immer wieder vor einem zu hohen Konsum gewarnt. In jüngster Zeit scheint sich dieses Image jedoch zu wandeln.
Theo Dingermann
06.08.2020  13:56 Uhr

Kaffeekonsum und kardiovaskuläre Erkrankungen

Aus Kohortenstudien ließ sich kein Zusammenhang zwischen Koffeinkonsum und Vorhofflimmern ableiten. Auch zeigen etliche prospektive Studien, dass der Konsum von bis zu sechs Tassen gefiltertem, koffeinhaltigem Kaffee pro Tag nicht mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung oder bei Personen mit einer Vorgeschichte von Bluthochdruck, Diabetes oder kardiovaskulären Erkrankungen assoziiert ist. Im Gegenteil: Die experimentelle Evidenz spricht für eine umgekehrte Korrelation zwischen Kaffeekonsum und einem Risiko für eine koronare Herzkrankheit, für Schlaganfall und für Tod aufgrund kardiovaskulärer Ursachen.

Gewichtskontrolle, Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes

Stoffwechselstudien deuten darauf hin, dass Koffein den Energiehaushalt positiv beeinflussen kann, indem es den Appetit verringert und den Grundumsatz sowie die nahrungsinduzierte Thermogenese erhöht. Dies scheint durch Stimulation des sympathischen Nervensystems und Entkopplung der Protein-1-Expression im braunen Fettgewebe verursacht zu werden.

Wiederholte Koffeindosen während des Tages (6 Dosen á 100 mg Koffein) führten zu einem 5-prozentigen Anstieg des 24-Stunden-Energieverbrauchs. Zudem war eine Erhöhung der Koffeinzufuhr in Kohortenstudien mit einer etwas geringeren langfristigen Gewichtszunahme assoziiert. Allerdings können koffeinhaltige Getränke mit hohem Kaloriengehalt, wie Softdrinks und Energiedrinks sowie Kaffee oder Tee mit Zuckerzusatz, diese Effekte komplett konterkarieren.

Eine Koffeinaufnahme reduziert auch die Insulinsensitivität kurzfristig. Der Grund könnte sein, dass Koffein die Speicherung von Glucose als Glykogen im Muskel hemmt und teilweise auch dass er die Adrenalinausschüttung erhöht. Der Konsum von koffeinhaltigem Kaffee (4 bis 5 Tassen pro Tag) über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten hat jedoch keinen Einfluss auf die Insulinresistenz.

Interessant ist auch die Beobachtung, dass der Konsum von koffeinhaltigem oder koffeinfreiem Kaffee die durch einen zu hohen Fructosekonsum induzierte hepatische Insulinresistenz zu reduzieren vermag. In Kohortenstudien wurde ein regelmäßiger Kaffeekonsum (koffeinhaltig oder koffeinfrei) konsistent dosisabhängig mit einem verringerten Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht.

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