Eine neue Normalität |
Häufig fragten Kunden auch nach präventiven Maßnahmen und nach Mitteln zur Stärkung des Immunsystems. »Das Apothekenteam hat dem Patienten gegenüber in diesem Kontext eine wichtige Lotsenfunktion«, betonte Ude. Derzeit kursierten Berichte über Vitamin D und dessen angebliche Wirksamkeit als Prophylaktikum. Bislang gebe es dafür zwar keine Evidenz, aber unabhängig von der Pandemie liege in der Regel eine Unterversorgung vor. Daher solle die derzeitige Situation genutzt werden: »Empfehlen Sie eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung«, sagte Ude.
Dr. Christian Ude, Stern-Apotheke Darmstadt / Foto: PZ/Alois Müller
Stand heute könnten keine evidenzbasierten Empfehlungen ausgesprochen werden, Phytopharmaka präventiv zur Senkung des Infektionsrisikos einzusetzen. »Aber ich will nicht ausschließen, dass es hier wertvolle Ansätze geben wird«, so Ude. Für den Einsatz von Spermidin oder Niclosamid sprächen bislang nur In-vitro-Daten. Hingegen könne durch den Einsatz von desinfizierenden Mundspülungen die Viruslast vor allem auf den Schleimhäuten gesenkt werden. Nahrungsergänzungsmittel seien im Kontext mit Covid-19 ungeeignet und aus Sicht der evidenzbasierten Medizin gänzlich abzulehnen.
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