Ein Fall für die »3 K« |
Reichen die Möglichkeiten der Selbstmedikation nicht aus, um das Verschwinden der Warze herbeizuführen, kann der behandelnde Mediziner auf weitere Behandlungsoptionen wie die chirurgische Entfernung mit dem Skalpell oder die Elektrokoagulation zurückgreifen. Beim Einsatz der Lasertherapie wird die Warze punktuell mit Laserlicht bestrahlt und so thermisch zerstört (2). Ebenso kann sich die rezeptpflichtige medikamentöse Therapie mit Fluorouracil/Salicylsäure-Lösung, Dithranol/Salicylsäure-Salbe oder Imiquimod-Creme als unumgänglich erweisen.
Die Wirkung von 5-Fluorouracil beruht auf der Hemmung der Thymidylat-Synthase. Diese ist für die Methylierung der Deoxyuridylsäure verantwortlich. Daraus ergibt sich die Blockierung der DNA-Synthese. Der Einbau von 5-Fluorouracil in die RNA und der dadurch verringerte Einbau von Uracil gehen zudem mit Hemmung der RNA-Synthese einher. Die Zellproliferation wird gemindert und der Zelltod tritt ein. Die Salicylsäure wirkt keratolytisch und verbessert die Penetration von 5-Fluorouracil in das Gewebe (12).
Beim Einsatz der Lasertherapie wird die Warze punktuell mit Laserlicht bestrahlt und so thermisch zerstört. / Foto: Adobe Stock/Evgeniia
Der auf der Warze gebildete Film muss vor jedem neuen Auftragen entfernt werden. Eine statistische Signifikanz in der Überlegenheit der Kombinationstherapie gegenüber der Monotherapie mit Salicylsäure ist studiengemäß nicht gegeben. 5-Fluorouracil sollte nicht in der Nähe von Finger- und Zehennägeln aufgetragen werden, da es zum Verlust der Nagelplatte kommen kann.
Dithranol wird üblicherweise gegen lokal auftretende Psoriasis vulgaris eingesetzt. Es hemmt die Zellproliferation, also die Zellteilung und das Wachstum der hornbildenden Hautzellen. Daraus erklärt sich auch der Einsatz bei Warzen, da es bei Kontakt mit den auslösenden Viren auch zu Wucherungen in der Epidermis kommt.
Imiquimod stellt einen Vertreter aus der Gruppe der »Immune Response Modifier« dar. Diese verstärken – wie die englische Umschreibung besagt – die physiologische Immunantwort. Die Wirkung beruht vor allem auf der Stimulierung von Immunzellen wie Makrophagen, dendritischen Zellen und Langerhans-Zellen, die verstärkt Zytokine freisetzen. Diese Zytokine aktivieren natürliche Killerzellen und steigern die Zytotoxizität der T-Lymphozyten. Imiquimod steht seit 1998 zur lokalen Behandlung von Feigwarzen im Genital- und Perianalbereich bei Erwachsenen zur Verfügung. Auf dem Markt ist auch ein Rx-Präparat, sprich: spezieller Grüntee-Extrakt (10-prozentig), der als pflanzliche Salbe zur Behandlung von Genitalwarzen (Condylomata acuminata) bei Patienten über 18 Jahren zum Einsatz kommt.