Pharmazeutische Zeitung online
Warzen

Ein Fall für die »3 K«

Ob im Gesicht, an den Händen oder an den Füßen: Oftmals selbstlimitierend heilt etwa die Hälfte aller »vulgären« Warzen innerhalb von zwei Jahren ohne Therapie wieder ab. Weil sie sich ihrer häufig schämen, dauert das vielen Betroffenen zu lang. Sie suchen Hilfe in der Apotheke, um die zwar harmlosen, aber kosmetisch störenden kleinen Hautwucherungen zum Verschwinden zu bringen.
Daniel Finke
14.04.2022  11:00 Uhr

Gefrierschock und Kältereiz

Eine sehr effektive Methode, um Warzen zum Verschwinden zu bringen, ist die sogenannte Kryotherapie, die lange Zeit nur ärztlicherseits möglich war. Der Dermatologe kann den Warzen mit flüssigem Stickstoff und Temperaturen von –196 Grad Celsius zu Leibe rücken (2).

In der Selbstmedikation können Patienten mit sogenannten »Vereisungssprays« die Warzen heute auch selbst »gefrierschocken«. Hier stehen rezeptfrei Dimethylether-Propan- oder Dimethylether-Isobutan-Kohlenwasserstoff-Propan-Gemische zur Verfügung. Mittels Schaumstoffapplikatoren oder Einwegschwämmchen beziehungsweise Metallstiften lassen sich an der Warze Temperaturen von –50 bis –60 Grad Celsius erzielen. Durch die lokale Erfrierung wird die Blutversorgung der betroffenen Hautzellen unterbunden, so dass die von Viren befallenen Hautzellen absterben (11).

Unter der Warze entsteht eine kleine Blase. Bedingt durch den Kältereiz kommt es zu einer lokal begrenzten Entzündungsreaktion. Das behandelte Gewebe nekrotisiert und wird abgeschilfert. In der Tiefe bildet sich entsprechend neues, gesundes Gewebe nach. Oftmals genügt schon die einmalige Anwendung. Bei Bedarf jedoch kann die Vereisung nach zweiwöchiger Pause bis zu dreimal wiederholt werden.

Die Warze sollte nach der Vereisung nicht aufgekratzt, angestochen oder abgeschnitten werden. Wichtig ist es zudem, sich nach jeder Anwendung die Hände zu waschen, um die Viren nicht zu verbreiten. Zudem sollten die entsprechenden Kontraindikationen und Warnhinweise beachtet werden.

So ist für die Behandlung von Warzen im Gesicht oder an empfindlichen Stellen wie den Genitalien die Vereisungstherapie in Eigenregie nicht geeignet (11). Ebenso sollte die Therapie nicht auf gereizter Haut stattfinden. Eltern von Kindern unter vier Jahren und Patienten mit einem diabetischen Fuß oder einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit sollte von der Anwendung Dimethylether-Propan-Gemisch-haltiger Warzenentferner abgeraten werden (11).

Bei unsachgemäßer Anwendung können sich Narben bilden sowie Nerven und Gewebe geschädigt werden. Auch kann es zu einem vorübergehenden Pigmentverlust der Haut kommen. Eine Kombination mit keratolytisch wirkenden Substanzen ist zu unterlassen. Abhängig vom Hersteller wird die Behandlung in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen.

Leidet circa die Hälfte der Bevölkerung unter Stielwarzen, so handelt es sich hier nicht um echte, also viral bedingte Warzen, sondern um weiche Fibrome und somit gutartige Wucherungen des Bindegewebes. Ihre Pathogenese ist bislang nicht erklärt.

Stielwarzen sind nicht ansteckend, neigen aber auch nicht zur Spontanheilung. Zur Entfernung hat sich auch hier insbesondere die Kryotherapie bewährt. Da die Stielwarzen leicht beweglich sind, sollten sie vor der Vereisung in der Selbstmedikation mithilfe eines Schaumstoffrings fixiert werden, damit das umliegende gesunde Gewebe bei der Behandlung geschont wird. Größere Exemplare gehören in die Hand des Arztes.

Zur Nachbehandlung der Haut und auch um den Heilungsprozess zu beschleunigen, bieten sich Cremes oder Sprays mit Dexpanthenol an, die nach dem Verschwinden der Warze auf die Hautstelle und die umliegenden Hautareale aufgetragen werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa