Ein Fall für die »3 K« |
Zur Selbstmedikation, also Entfernung unkomplizierter Warzen, stehen keratolytische Zubereitungen mit Salicylsäure oder Milchsäure zur Verfügung. Salicylsäure hat nach dermaler Applikation eine systemische Bioverfügbarkeit von 10 bis 25 Prozent. Daher kann unter Umständen auch mit systemischen Effekten gerechnet werden. Die Tagesdosis von 2 g für Erwachsene und 0,2 g für Kinder sollte nicht überschritten werden. Bei Säuglingen sind salicylsäurehaltige Präparate kontraindiziert. Bei Kleinkindern und Schwangeren darf maximal eine Fläche von 5 cm² behandelt werden (6).
Zur Selbstmedikation unkomplizierter Warzen stehen keratolytische Zubereitungen mit Salicylsäure oder Milchsäure, zum Beispiel in Form von Tinkturen, zur Verfügung. / Foto: Adobe Stock/leschnyhan
Zur Verfügung steht auch eine Salbe nach NRF-Rezeptur (11.31) mit den Hauptbestandteilen Dithranol (1-prozentig) als Immunstimulanz und Salicylsäure (25-prozentig) als Keratolytikum. Vor der Anwendung dieser Salbe sollte die Warze 2 bis 4 Tage mit einem salicylsäurehaltigen Warzenpflaster oder mit einer salicylsäurehaltigen Salbe vorbehandelt werden. Anschließend sollte die erweichte Hornhautschicht abgetragen werden, dazu sollte die Haut in warmem Wasser und Seifenlauge eingeweicht werden. Zum Schutz der angrenzenden Hautpartien können diese mit Zinkpaste, Vaseline oder Fettsalbe abgedeckt werden.
Die Warzensalbe sollte einmal täglich ausschließlich auf die Warze aufgetragen und anschließend mit einem Pflaster abgedeckt werden. Für das punktgenaue Auftragen der Warzensalbe sind Wattestäbchen besonders geeignet. Die erweichte Hautschicht ist während der Therapie regelmäßig zu entfernen.
Bei den am Markt befindlichen Tinkturen handelt es sich häufig um Zubereitungen auf Kollodiumbasis, die auf der Warze nach dem Auftragen einen unsichtbaren Lackfilm ausbilden. Vor der wiederholten Anwendung muss der alte anhaftende Lack auch hier am besten mittels lauwarmer Bäder entfernt werden. Es handelt sich bei Kollodium um ein Gemisch aus Ethanol (90prozentig) und Ether, in dem Wirkstoffe wie Salicylsäure oder Milchsäure eingearbeitet sind. Das Kollodium dient lediglich als Trägerlösung (7).