Dritter Corona-Antikörper darf eingesetzt werden |
Daniela Hüttemann |
29.03.2021 14:32 Uhr |
Künstlich hergestellte Antikörper sollen das Coronavirus neutralisieren, bevor es zu großen Schaden im Körper anrichten kann. / Foto: Getty Images/selvanegra
Regdanvimab (CT-P59) von Celltrion ist ein synthetisch hergestellter monoklonaler Antikörper, der sich gegen das Spike-Protein des Coronavirus SARS-CoV-2 richtet, der sich derzeit bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA im Rolling-Review-Verfahren befindet – genau wie die beiden Antikörperkombinationen Bamlanivimab und Etesevimab von Eli Lilly sowie Casirivimab und Imdevimab (REGN-COV2) von Regeneron und Roche. Für die beiden letzteren Präparate, von denen das Bundesgesundheitsministerium im Januar schon insgesamt 200 Millionen Dosen gekauft hatte, hatte die EMA bereits eine erste Einschätzung abgegeben. Alle drei Präparate sind noch nicht offiziell zugelassen.
Für Regdanvimab hat der Pharmakovigilanzausschuss (PRAC) der EMA nun ein erstes Review abgeschlossen. Gemeinsam ist allen dreien, dass sie nur bei Patienten mit leichten bis mittleren Covid-19-Symptomen, die noch keine externe Sauerstoffzufuhr brauchen, zum Einsatz kommen, wenn diese Patienten ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben, zum Beispiel bei Diabetikern und stark Übergewichtigen. Der erste Teil der Studie deutet laut EMA darauf hin, dass die einmalige Infusion des Antikörpers, die ambulant erfolgen soll, die Hospitalisierungsrate senkt. Die meisten Nebenwirkungen seien mild oder moderat. Infusionsreaktionen könnten allerdings nicht ausgeschlossen werden, daher müssen die Patienten während und nach der Applikation beobachtet werden.
Auf Basis dieser Empfehlung können die EU-Mitgliedsstaaten nun den Einsatz der drei Antikörper-Präparate erlauben. In Deutschland war bis zuletzt unklar, in welchem Setting genau die Behandlung erfolgen soll.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.