Drei Großhändler und Teva wenden Prozess durch Vergleich ab |
Viele Amerikaner wurden abhängig von Opiaten, die oft von Hausärzten zu viel zu schnell und viel zu lang gegen Schmerzen verschrieben wurden. / Foto: imago/ZUMA Press
Außerdem stellt Teva das unter dem Markennamen Suboxone® (Buprenorphin-Naloxon) bekannte Medikament zur Behandlung von Opioid-Abhängigkeit im Wert von 25 Millionen Dollar zur Verfügung. Insgesamt ergibt sich somit eine Vergleichssumme von 260 Millionen Dollar, das entspricht rund 233 Millionen Euro. Laut Angaben der »Neuen Züricher Zeitung« (NZZ) kontrollieren die drei Arzneihändler rund 95 Prozent des amerikanischen Marktes im Großhandel mit Arzneimitteln. Die Großhändler wurden nach Angaben der NZZ angeklagt, weil sie es versäumt hatten auf verdächtige zu häufige Bestellung der Opioide hinzuweisen. Den Herstellern von rezeptpflichtigen Opioiden werfen die Kläger vor, die Suchtrisiken für Patienten mit chronischen Schmerzen falsch dargestellt zu haben und damit die Opioid-Krise in den USA mit ausgelöst zu haben. Zahlreiche Klagen gegen Hersteller von Opioiden sind in den USA anhänglich - einige Urteile und Vergleiche wurden bereits geschlossen, meist gelten sie nur in einem Bundesstaat.
Eigentlich hatte an diesem Montag in Cleveland der erste wegweisende US-Prozess gegen Firmen beginnen sollen, die beschuldigt werden, mit Schmerzmitteln zur grassierenden Medikamentenabhängigkeit und Drogen-Epidemie beigetragen zu haben. Bundesstaaten, Städte und Landkreise fordern von der Pharma-Industrie Milliarden von Dollar zurück, die sie für den Kampf gegen Opiat-Abhängigkeit und Überdosierungen ausgegeben haben. Bei dem nun erzielten Vergleich ging es zunächst nur um Klagen zweier Bezirke im US-Bundesstaat Ohio. Die Konzerne sind mit zahlreichen weiteren Klagen konfrontiert.