Walmart, CVS und Walgreens wegen Mitschuld verurteilt |
Die US-Einzelhändler Walmart, CVS und Walgreens haben nach Ansicht eines Bundesgerichts im US-Bundesstaat Cleveland den Verkauf von Schmerzmitteln im Bundesstaat Ohio nicht ausreichend kontrolliert. / Foto: Adobe Stock/ Stuart
Die Jury eines Bundesgerichts in Cleveland kam am Dienstag (Ortszeit) zu dem Schluss, dass die US-Einzelhändler Walmart, CVS und Walgreens den Verkauf von Schmerzmitteln im Bundesstaat Ohio nicht ausreichend kontrollierten haben. Die Unternehmen kündigten Berufung an. Geklagt hatten zwei Landkreise in Ohio. Sie fordern von den Konzernen Milliarden Dollar an Entschädigungen für Kosten, die ihnen im Kampf gegen Opioid-Abhängigkeit und Überdosierungen entstanden sind. Wie viel Walmart, CVS und Walgreens zahlen müssen, soll ein Bundesrichter im Frühjahr bestimmen. Geplant ist offenbar, dass die Strafen an die Regierung fließen – die Summe ist dazu gedacht, die Schäden der Opioid-Krise zu mitfinanzieren, etwa über Entzugsprogramme für Betroffene, Unterstützung von Pflege- und Notfalleinrichtungen bis hin zum Kampf gegen die Kriminalität, die auf eine Opioid-Abhängigkeit zurückzuführen ist.
Die Unternehmen weisen eine Mitschuld an der Opioid-Krise allerdings zurück. Sie berufen sich darauf, von lizenzierten Ärzten verschriebene Pillen verkauft zu haben. Es gibt zahlreiche ähnliche US-Klagen, deshalb gilt das Verfahren als wichtiger Wegweiser. Die Opioid-Epidemie hat in den den USA laut der Gesundheitsbehörde CDC in den vergangen zwei Jahrzehnten zu fast einer halben Million Toten geführt. Die meisten US-Klagen richten sich gegen Hersteller und Großhändler von Schmerzmitteln, doch auch die Betreiber großer Apothekenketten stehen rechtlich inzwischen stark unter Druck. Die nun schuldig gesprochenen Ketten standen seit Anfang Oktober vor Gericht. Die Verantwortlichen für die Opioid-Krise zur Rechenschaft zu ziehen, hält die Vereinigten Staaten schon seit Jahren in Atem. Die PZ berichtet bereits über die Hintergründe.