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Medikationsanalyse

Dos and Don’ts in der Zusammenarbeit mit dem Arzt

Kommunikationswege festlegen

Zudem sollten beide Parteien grundsätzlich festlegen, wann und auf welchem Weg sie in Kontakt treten wollen, so Hain und Göbel. »Die optimale Lösung wäre: Arzt und Apotheker treffen sich in einer zwanglosen Atmosphäre und besprechen die Fälle zusammen«, sagte Hain. Doch sei das im Alltag schwer umzusetzen; da waren sich beide einig. Würde die Medikationsanalyse zur Regelversorgung, wäre es »sicherlich sinnvoll, die Kommunikation über einen digitalen Weg zu lösen«, sagte Göbel. Dabei sei es ratsam, vorher abzusprechen: »Wo und wann störe ich dich am wenigsten?«, ergänzte Hain.

Als weiteres »Do« führte Göbel an, gemeinsame Grundsatzentscheidungen zu bestimmten redundanten Arzneimittelwechselwirkungen zu treffen. Als Beispiel nannte er die Interaktion von Clarithromycin und Simvastatin. Hier könne man beispielsweise festlegen, Simvastatin während der Antibiotikaeinnahme generell kurzzeitig abzusetzen. »Das sind Regelungen, die man – wenn man sich gut kennt – treffen kann, ohne sich im Berufsalltag zu stören.«

Alle Beteiligten profitieren

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker sei »zum Wohl des Patienten, bereichert die ärztliche Arbeit und ist befriedigender für den Apotheker«, fasste Hain zusammen. Ein gutes Verhältnis sei somit sowohl wichtig für die Arbeitsqualität als auch für die Arbeitszufriedenheit.

»Fangt an, seid mutig und lasst euch nicht entmutigen«, appellierte Göbel abschließend an die Apothekerschaft. »Medikationsmanagement kann im alltäglichen Wahnsinn des Apothekerberufs etwas maximal Sinnstiftendes sein, wo man sich in dem wiederfindet, warum man angefangen hat, den Beruf auszuüben und zu studieren.«

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